München. Schade, dass der Wettbewerb „KK liegend“ seit 2016 nicht mehr olympisch ist. Sonst hätte der Deutsche Schützenbund bei den nächsten Olympischen Spielen 2028 ein ganz heißes Eisen, quasi einen Gold-Kandidaten im Feuer. So aber muss sich der neue Deutsche Meister in dieser Disziplin, Max Braun (23) aus Neidlingen, mit dem Kleinkaliber-Gewehr in Los Angeles voll auf den von ihm nicht ganz so erfolgreichen olympischen Dreistellungskampf (je 40 Schuss liegend, stehend, kniend) konzentrieren.
Bei der DM in München-Hochbrück demonstrierte Braun einmal mehr seine Extraklasse in seiner KK-Spezialdisziplin ohne einen einzigen Wackler. Seine 60 Schuss waren 60 satte „Zehner“, zahlreiche Mouchen (Innenzehner) dabei, die das absolute Zentrum einer Scheibe markieren. Mit 629,0 Ringen verfehlte er den deutschen Rekord nur um 0,3 Ringe und distanzierte die Konkurrenz deutlich. Vizemeister wurde Christoph Kaulich (HSG Regensburg) mit 626,4, Dritter Maximilian Ulbrich („Der Bund“ Allach) mit 624,9.
Mit 693,3 Ringen beeindruckte Brauns Vereinskollege Bernd Tränkle als DM-Sechster. Sein Topergebnis plus die 618,4 Ringe von Colin Fix ergaben in der Summe 1870,7 Ringe – und das führte zur nächsten positiven Überraschung: Damit war der TV Neidlingen deutscher Mannschafts-Meister vor Allach (1869,4) und der SG Bad Mergentheim (1864,9).
Mit seinem zweiten Titel krönte Polizei-Hauptmeister Braun, der in Kämpfelbach bei Pforzheim wohnt, die erfolgreiche DM 2024. Vor zweimal Gold hatte er tags zuvor in Mannschafts-Wertungen mit diversen KK- und Luftgewehr-Teams schon dreimal Bronze gewonnen. Nun kann er eine Wettkampf-Pause genießen, bevor im Oktober die LG-Bundesliga beginnt, in der Braun wieder für den DM-Vorjahrsvierten SSV Kronau schießt.