Hagen. Seit Januar hat der Lizenzligaausschuss der 2. Basketball-Bundesliga die Finanzen der Osnabrücker penibel im Visier. „Es hat sich herausgestellt, dass Osnabrück im Rahmen des Nachlizenzierungsverfahrens unrichtige Angaben gemacht und wesentliche Sachverhalte vorenthalten hat“, begründet Liga-Geschäftsführer Nicolas Grundmann den jetzigen Schritt. Bereits am 8. März wurden dem Tabellenvierten der Pro A aus denselben Gründen sechs Punkte abgezogen. Seitdem sind offenbar neue Details bekannt geworden. Gegen die Entscheidung hat der Club, bei dem gestern mit Sponsoren über Rettungsplänen gebrütet wurde, um die drohende Insolvenz noch abzuwenden, Widerspruch eingelegt. Das Verfahren läuft noch. Würde dem stattgegeben, wäre in nächster Instanz das Schiedsgericht zuständig.
Damit laufen beide Verfahren nun parallel. Ob es in der Lizenzfrage vor Ablauf der Saison zu einer abschließenden Entscheidung kommt, vermag auch Grundmann nicht zu sagen. Käme es zum Lizenzentzug, stünden die Ballers als Absteiger in die Pro B fest. Ein möglicher Verlust von sechs Zählern würde die Niedersachsen, die seit 1966 über mehr als 15 Jahre der ersten Liga angehörten und die mittelfristig den Wiederaufstieg planen, zwar hart treffen, er ließe sich jedoch wohl verkraften. Nach drei Siegen in Folge - darunter der Erfolg in Kirchheim vor zwei Wochen - hält Osnabrück mit nur zwei Punkten Rückstand auf Würzburg sogar Kontakt zum zweiten Tabellenplatz.
Der Club hat nun die Möglichkeit, binnen sieben Tagen erneut Widerspruch einzulegen. Der Lizenzligaausschuss muss dann innerhalb von zwei Wochen entscheiden, ob der Fall vors Schiedsgericht geht. Bis die Entscheidung rechtskräftig wird, läuft der Spielbetrieb in der Pro A ganz normal weiter.