OB-Wahl 2019

Der direkte Dialog zählt

Kandidat Herausforderer Pascal Bader spricht über Erfahrungen im Wahlkampf und seine Ideen für Kirchheim. Von Andreas Volz

Dr. Pascal Bader möchte Oberbürgermeister werden.Foto: Jean-Luc Jacques
Dr. Pascal Bader möchte Oberbürgermeister werden. Foto: Jean-Luc Jacques

Am Ende ging alles ganz schnell: „Ich bin von null auf hundert gekommen“, sagt Herausforderer Dr. Pascal Bader zu seinem Engagement im Wahlkampf. „Jetzt führe ich unglaublich viele Gespräche mit Fraktionen, Verbänden und Organisationen. Ich bin auch in allen Teilorten unterwegs.“ Parallel dazu waren Plakate und Flyer zu erstellen und zu drucken.

„Ich dachte eher, dass Plakate was von gestern seien und dass der Wahlkampf heute eher über soziale Netzwerke laufen würde“, meint er. Schnell hat er aber gelernt, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen. Wer in Kirchheim unterwegs ist, merkt jetzt an den Plakaten, dass eine Wahl ansteht. Unerlässlich ist allerdings der direkte Dialog: „Da kommen viele Leute mit vielen Themen auf mich zu.“ Zu seiner Kandidatur habe er fast nur positive Rückmeldungen bekommen: „Die sagen, es ist gut, wenn es einen zweiten Bewerber gibt. Sonst wären sie vielleicht gar nicht zur Wahl gegangen.“

Seine berufliche Erfahrung als Referatsleiter im Umweltministerium will Pascal Bader nutzen, um Themen wie Ressourceneffizienz und Bioökonomie voranzubringen. Fördergelder zu beantragen, hält er ebenfalls für wichtig. Durch seine Kontakte zu diversen baden-württembergischen Landesagenturen könnte er die Agenturen auch zu Fachveranstaltungen nach Kirchheim einladen.

„Hauptthema für Kirchheim scheint mir die Bildung zu sein, sagt der Oberbürgermeisterkandidat im Gespräch mit dem Teckboten. Die Naturwissenschaftsräume an den Schulen müssten schnellstmöglich saniert werden. Ganztagsschule und Betreuungszeiten seien ebenfalls wichtige Felder: „Eltern wünschen sich da für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine größtmögliche Flexibilität.“ Wenn es nur noch Ganztagsschulen gebe, reiche das nicht - erst recht nicht, solange die Mensen noch fehlen.

Beim Wohnen weist Pascal Bader auf ein großes Problem hin: „Auch Familien aus der Mittelschicht finden kaum mehr bezahlbaren Wohnraum - unterhalb der Mittelschicht schon gar keinen mehr.“ Eine eigene Wohnungsbaugesellschaft hält er deswegen für unerlässlich: „Die Stadt muss das Heft in der Hand halten. Das lässt sich über eine Sozialbauverpflichtung allein nicht erreichen, so gut sie auch sein mag.“ Bei der städtischen Wohnungsbaugesellschaft müsse endlich was passieren.

Dass es kein Hallenbad gibt, sei für die Bürger „völlig unverständlich“, meint Pascal Bader. Wer 2030 ein neues Bad haben möchte, könne nicht erst 2024/25 anfangen zu planen: „Vielleicht lässt sich das ja auch modular umsetzen.“

Die Menschen zu erreichen, sei nicht immer ganz so leicht: Bei vielen Gesprächen winken die Leute erst einmal ab und sagen, mit Politik wollten sie nichts mehr zu tun haben, weil ,die da oben‘ doch eh machen würden, was sie wollen.“ Im Wahlkampf hat Pascal Bader bislang gelernt, „dass es eine große Unzufriedenheit in der Bevölkerung gibt“. Er habe seine Bewerbung aber nicht aus taktischen Gründen erst am letzten Tag eingereicht: „So clever war ich nicht“, sagt er.