Endspiel des 60. Teckbotenpokals
AC Catania schreibt Geschichte

Der Bezirksligaaufsteiger gewinnt zum ersten Mal überhaupt den Teckbotenpokal. Im Finale vor 2350 Zuschauern in Jesingen bezwingen die Kirchheimer Vorjahressieger SF Dettingen 4:3 nach Elfmeterschießen.

Foto: Markus Brändli

Zum ersten Mal in der Geschichte des Teckbotenpokals hat der AC Catania Kirchheim gestern das Turnier gewonnen. Das Team um Spielertrainer Cosimo Attorre sicherte sich den Sieg nach torlosen 60 Minuten zuzüglich einer 20-minütigen Verlängerung im Elfmeterschießen mit 4:3 (0:0, 0:0) gegen die Sportfreunde Dettingen. Während Goalie Kevin Dravetz zwei Dettinger Schüsse hielt, verwandelte der ACC-Coach persönlich den entscheidenden Elfer.

Es war nicht wirklich anspruchsvolle Fußballkost, die die Akteure über 80 Minuten auf dem Platz boten. Die Akkus der Protagonisten, so schien es, liefen überwiegend auf „Reserve“. Dennoch war die Partie an Spannung kaum zu überbieten. Die Kirchheimer, die zuletzt 1994 in einem Teckboten-Pokalfinale standen, damals aber gegen den TSV Wernau den Kürzeren zogen, erwischten dabei den deutlich besseren Start. Die Catanesi agierten deutlich aktiver als noch in dem von Taktik geprägten Halbfinale gegen den TSV Weilheim, welches auch erst im Elfmeterschießen entschieden wurde. Die erste Torchance gegen den Titelverteidiger aus Dettingen hatte Catania-Stürmer Daniele Attorre bereits in der vierten Minute. Sein Schuss aus Kurzdistanz nach feiner Vorarbeit von Günay Gercek entschärfte SFD-Keeper Robin Hartmann bravourös. In einer ansonsten chancenarmen ersten Spielhälfte vermochten die Rosso-Blu optisch wie spielerisch gegen eine eher verhalten agierende Dettinger Elf zu überzeugen, ohne aber weitere Torgelegenheiten generieren zu können.

TB-Pokal 2024 teckbotenpokal , Finale SF Dettingen (schwarz) - AC Catania (weiß)

Kögler im Pech

Nach dem Pausensprudel gingen die Sportfreunde das Spiel aktiver an. Florian Gautsch hatte die erste Dettinger Chance in der 33. Minute, scheiterte aber an ACC-Keeper Dravetz. Die Catanesi überzeugten weiterhin mit einer sehr disziplinierten Leistung und ließen kaum weitere Tormöglichkeiten zu. Auf ACC-Seite zielte Daniele Attorre aus aussichtsreicher Position gleich zweimal knapp am Dettinger Gehäuse vorbei (39., 41.). Den Schlusspunkt in der regulären Spielzeit setzte SFD-Spielertrainer Yannik Kögler. Der Ex-Oberligaspieler setzte nach einer akrobatischen Einlage das Leder aus zwölf Meter ans Lattenkreuz.

Die fällige Verlängerung kam danach eher den Dettingern zugute. Die Kirchheimer schienen den vielen Spielen und der temporeicheren erste Spielhälfte mehr Tribut zollen zu müssen als die Sportfreunde. Die hatten abermals durch Yannik Kögler eine Großchance. Der Coach scheiterte aber aus sieben Meter an ACC-Schlussmann Dravetz (72.).

Matchwinner Dravetz

Letzterer wurde zum Matchwinner im folgenden Elfmeterschießen, hielt die Schüsse von Diaz Oelkrug und Spielertrainer Kögler und wurde nach dem Spiel auch als „Torhüter des Turniers“ ausgezeichnet. Auf Catania-Seite setzte lediglich Mikail Kücüksolak den Ball neben das Tor. Entsprechend groß war das manifestierte Selbstvertrauen von Kevin Dravetz nach dem Spiel: „Elfmeterschießen gewinnt immer die Mannschaft, die den besseren Torhüter hat.“

SFD-Coach Yannik Kögler gestand dem frisch gebackenen Teckbotenpokalsieger zu, in der ersten Hälfte das bessere Team gewesen zu sein: „Am Ende hätten wir die Partie aber auch für uns entscheiden können.“

Ausschließlich strahlende Catania-Gesichter gab es selbstredend bei der von Teckboten-Verleger Ulrich Gottlieb vorgenommenen und von Daniel Zirn moderierten Siegerehrung auf dem Platz. Spielertrainer Cosimo Attorre: „Es war inklusive unseres WFV-Pokalspiels eine harte Woche für uns. Wir haben ein überragendes Turnier gespielt.“