Teckbotenpokal
Alle jagen den Titelverteidiger

Teckbotenpokal Nach dem Aufstieg in die Landesliga geht der VfL Kirchheim als klarer Favorit ins prestigeträchtige Vorbereitungsturnier. Heiningen, Jesingen und Neidlingen nehmen die Rolle der Außenseiter ein. Von Max Pradler

Wenn die Vorzeichen gut stehen, bedeutet das in Sportlersprache, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr vielversprechende Ergebnisse zu erwarten sind. Diese Perspektive trifft zum diesjährigen Teckbotenpokal allen voran auf Fußball-Landesligist VfL Kirchheim zu: Als frischgebackener Aufsteiger und Turnier-Titelverteidiger starten die Teckstädter morgen gegen die SF Dettingen II mit jeder Menge Rückenwind ins Turnier. Für die Konkurrenz scheint das Team um Cheftrainer Armin Ohran daher momentan nahezu unaufhaltbar. „Wir kommen als amtierender Titelträger und wollen den Pokal dementsprechend auch verteidigen. Der Teckbotenpokal ist ein tolles Saisonhighlight, da wollen wir uns bestmöglich präsentieren“, gibt VfL-Fußballchef Marc Butenuth die Devise vor.

Einzig die erneute Teilnahme an der kräftezehrenden Relegation, die kaum eine Sommerpause ermöglicht hat, sowie das heutige Erstrundenmatch im WFV-Pokal gegen Oberligist TSV Essingen, könnten den Kirchheimern in der aktuellen Verfassung ein Schnippchen schlagen. „Wir hatten jetzt im zweiten Jahr hintereinander kaum Regeneration und wenig Vorbereitungszeit. Das geht doch sehr an die Substanz der Spieler. Deshalb müssen wir unbedingt auf die Belastungssteuerung achten und setzen diese Woche auch Jungs aus der U 19 ein. Verletzungen wollen wir definitiv keine riskieren“, kündigt Butenuth an.

Belastungssteuerung beim VfL

Neun Jahre ist es her, dass letztmals ein Verein den prestigeträchtigen Titel verteidigen konnte – damals Landesligist TSV Weilheim, als ebenfalls ranghöchster Turnierteilnehmer. Die meisten Außenstehenden jedenfalls erwarten in diesem Jahr ein ähnlich eindeutiges Szenario. VfL-Abteilungsleiter Marc Butenuth allerdings sieht auch den „sehr spielstarken“ Landesligaabsteiger 1. FC Heiningen in einer aussichtsreichen Position. „Grundsätzlich muss man aber auch immer den TV Neidlingen auf dem Zettel haben, die verkaufen sich beim Teckboten­pokal schon seit einigen Jahren sehr gut. Außerdem denke ich, dass die Jesinger und Dettinger eine gute Rolle spielen und einige überraschen könnten.“

Patrick Kölle, ­Spielertrainer von Bezirksligaabsteiger TV Neidlingen, hat sich das Erreichen des letzten Turniertags am nächsten Sonntag als Ziel vorgenommen: „Es gibt dieses Jahr sicherlich drei, vier Mannschaften, die auf dem Papier vor uns anzusiedeln sind. Aber wir wollen unsere Leis­tung aus dem Vorjahr bestätigen.“ Dafür benötige es allerdings „eine dementsprechende Vorrunde und etwas Losglück für die K.o.-Spiele am Samstag“.

Generell sieht der 37-Jährige, der bereits in sein siebtes Jahr als Spielertrainer im Kirschblütental geht, das Turnier als Testphase, um die Neuzugänge ins Team zu integrieren. „Wir sind ambitioniert und das wollen wir von unseren Spielern in dieser Woche bereits deutlich sehen“, sagt Kölle.

SFD denken von Spiel zu Spiel

Zurückhaltender startet A-Ligist SF Dettingen ins Turnier: Während in der lokalen Fußballszene die Sportfreunde nach den ersten vielversprechenden Testspiel­ergebnissen (unter anderem ein 4:1 gegen den TSV Weilheim) durchaus als einer der Geheimfavoriten gehandelt werden, steht für Dettingens Co-Trainer Simone Stuppia vorerst das Überstehen der Gruppenphase im Fokus: „Das ist erst einmal die Basis, danach denken wir dann von Spiel zu Spiel“, sagt er.

Lediglich in der Zuschauerrolle mit dabei ist in diesem Jahr der AC Catania Kirchheim. „Wir haben uns intern aufgrund unserer vielen Urlauber nach langen Diskussionen darauf verständigt, das Turnier leider ausfallen zu lassen“, schildert Catania-Spielertrainer Cosimo Attorre. Nach dem Einzug ins Achtelfinale im vergangenen Jahr in Ötlingen können die Catanesi das sportliche Geschehen diesmal daher ganz entspannt von außen betrachten. „Wenn alles seinen normalen Gang nimmt, dürfte der VfL Kirchheim seinen Titel verteidigen“, ist Attorre überzeugt – in der Hoffnung, kommendes Jahr dann wieder selbst angreifen zu können.