Damals war noch alles anders. Damals, das war 2009. Das 47. Teckbotenpokal-Turnier in Jesingen ging in die lokale Fußballgeschichte ein – nicht nur, weil es eine Woche lang beste Unterhaltung bot, sondern auch, weil es ein bisschen konträrer ablief als die vorausgegangenen in den Jahren zuvor.
Und es gab krasse Unterschiede zu der Neuauflage in diesem Jahr. Heutzutage verschlingt die Organisation fast anderthalb Jahre – damals war es nur die Hälfte. Heutzutage steht hinter dem Ein-Wochen-Meeting ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept mit eigens vorgeschaltetem Rathaus-Termin und Vorgesprächen – damals kein Wort davon. Heutzutage gehören tägliche Social-Media-Auftritte im Internet ebenso zum Standardprogramm des lange geplanten Freizeit-Events – vor 15 Jahren dachte noch keiner daran.
„Es war eine andere Zeit“, sagt Abteilungschef Sven Andler. Steffen Mauz, den alle nur „Bomber“ nennen, war beim 2009er-Turnier der entscheidende Mann. Zusammen mit Uwe Wascheck, der der zweite Macher in den Lehenäckern und offizieller Stadionsprecher war, hielt er den Laden zusammen und gab die Direktiven. Dahinter wirkte ein Trupp von TSV-Helfern. Fast jedermann im Ort war einverstanden gewesen mit dem Turnier, das viele Euros in die Vereinskassen spülte – der Aufwand machte sich bezahlt.
2024 hat sich vieles geändert. Nicht nur, dass sich die Ex-Protagonisten Mauz und Wascheck („ich habe den Staffelstab an meinen Sohn Patrick weitergereicht“) in die zweite Reihe verabschiedet haben und langjährige Teckbotenpokal-Mitstreiter wie EDV-Fachmann Hans Spielvogel verstorben sind, es sind auch zahlreiche neue Gesichter hinzugekommen. Mauz: „Der Aufwand ist größer als 2009“ – der Turnieretat natürlich auch. „Fixkosten von 80.000 Euro“ schlagen zu Buche, sagt Sven Andler und legt die Messlatte für die Refinanzierung des Spektakels in Petrus’ Hände. „Wenn das Wetter mitspielt, kommen wir heraus.“
Das war früher genauso: kein Teckbotenpokal-Turnier ohne Hilfe von oben. Gleichwohl schafften sie es, vor anderthalb Dekaden all das zu bieten, was die rund 10.000 Fußball-Besucher erwartet hatten. Mit viel Schaffensgeist und Handanlegen. „Wir sind 2009 in neue Dimensionen vorgestoßen“, sagt „Bomber“ Mauz. Uwe Wascheck nennt als Beweis das, was sich drei Tage vor Turnierschluss im Festzelt abgespielt hatte. „Wir waren der erste Verein, der das Achtelfinale ausgelost hat.“ Das zusätzliche Losverfahren brachte neue Spannung ins Turnier, doch kommen muss man erst mal darauf.