Zwölf Duelle von 24 Mannschaften in 720 Minuten Spielzeit verteilt über mehr als sieben Stunden, in denen 47 Tore fielen – nicht nur Statistiker dürften zum Auftakt des Teckbotenpokals am gestrigen Sonntag auf ihre Kosten gekommen sein. Neben den insgesamt elf Siegern des Marathon-Tags (nur eine Partie endete unentschieden) gab es einen großen Gewinner: Den TSV Holzmaden – der Ausrichter der 59. Auflage war beseelt angesichts von weit über 1000 Zaungästen, die über den Tag verteilt auf das Sportgelände Brühl strömten. „Damit kann man zufrieden sein“, befand Turnier-Orgachef Denis Preissner lächelnd.
Dabei hatte der 29-jährige Abteilungsleiter der TSVH-Fußballer zum Auftakt den wohl stressigsten Job aller Beteiligten – landete doch jede Anfrage, jede Bitte und jedes Problem als Hauptverantwortlichem bei ihm. So musste der etatmäßige Keeper der SG Ohmden/Holzmaden, aktuell noch von einer schweren Verletzung im vergangenen Winters ausgebremst, am frühen Nachmittag sogar kurzerhand nach Hause düsen, um die zur Neige gegangenen Papiervorräte für Drucker und Kopierer der Turnierleitung aufzufüllen.
Zeit, um das Geschehen auf den beiden Plätzen zu verfolgen, blieb da kaum. Lediglich beim Spiel „seines“ Teams fieberte der Turnier-Boss mit. Mehr noch: Den entscheidenden Treffer zum 3:2-Sieg der SGOH gegen Wernau per Foulelfmeter feierte der sonst eher ruhige Preissner mit einem ausgelassenen Jubelschrei inklusive geballter Fäuste.
Derweil haderte der Trainer der unterlegenen Wernauer etwas mit dem Pfiff, der das Team vom Kehlenberg das sicher geglaubte Remis kostete. „In der Nachspielzeit Elfmeter für den Gastgeber zu geben, hat ein bissle ein G’schmäckle“, befand Ingo Schäfer, in der Teckregion bekanntlich lange für Notzingen, Jesingen und die SGEH am Ball – mit Notzingen hatte Schäfer das Turnier übrigens 2005 in Jesingen gewonnen.
Rudelbildung am Spielfeldrand
Jene Notzinger gerieten im letzten Spiel des Tages unfreiwillig in den Fokus. In der Partie gegen Hochdorf kam es kurz vor Schluss nach einem Foul an der Seitenlinie zum Handgemenge zwischen einem Hochdorfer Spieler mit einem Zuschauer aus Reihen der Notzinger inklusive Kopfnuss, Faustschlägen und Rudelbildung. „Völlig unnötig, da beide Vereine ein sehr freundschaftliches Verhältnis haben“, schüttelte Notzingens Abteilungsleiter Michael Panknin den Kopf.
Ein Nachspiel wird der Tumult aber trotzdem haben: Wie die Hochdorfer mitteilten, will der geschädigte Spieler Anzeige bei der Polizei erstatten. „Dabei wollen wir doch alle nur Spaß hier haben“, sagte Schiedsrichter Ralf Lalka (Schönaich), der nach Spielende einen Bericht verfassen musste.
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