Der 32. Geburtstag: Im „zivilen“ Leben bedeutet das bei vielen Sportlern den Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt. Familie, Beruf, geografische Orientierung, vielleicht der erste Satz Golfschläger. Die meisten können bei diesen Themen mitreden – mit Ausnahme vieler (Amateur-) Fußballer. Hier wird mit 32 noch mal richtig durchgestartet, ist man(n) doch ab diesem Alter berechtigt, ohne Einschränkung und Rücksicht auf die Kaderzusammensetzung in der „AH“ aufzulaufen.
„Alte Herren“ – ein etwas verstaubter Begriff, der heutzutage fast schon despektierlich klingt und in den meisten Fällen auch purer Etikettenschwindel ist. Schließlich stehen viele der Männer noch voll im Saft, haben mitunter bis zuletzt bei den Aktiven eine Rolle gespielt und mit ihrer Erfahrung und Technik zum Gelingen des fußballerischen Vereinswohls beigetragen.
„Brauchten noch Action“
Okay, Geschwindigkeit und Kondition waren schon mal besser – aber es reicht noch. Erst recht für AH-Spiele. Genau hier setzten die Verantwortlichen des TSV Holzmaden an: AH-Spiele können durchaus attraktiv sein – und damit auch publikumsträchtig. Dennis Braun, zusammen mit Fritz Attinger AH-Leiter bei den Sauriern: „Am Samstagabend spielen die ‚Lindachtaler‘ bei uns, obwohl das Teckboten-Turnier erst am Sonntag losgeht. Wir brauchten also am Sonnabend noch Action auf dem Sportplatz, damit abends auch Partypeople im Festzelt sind.“
Davon kann wohl angesichts der kolportierten Kader ausgegangen werden. Der TSV Ötlingen setzt auf die Funktionärswaffen: Mit Enzo Minafra (Abteilungsleiter), Andreas Maciej (AH-Leiter) und André Krokor (Jugendleiter) spielen unter anderen gleich drei Funktionsträger des Vereins mit. Auch der TV Neidlingen baut teilweise auf (Ex-) Funktionäre: Marlon Lamour, Patrick Hitzer, Oliver Sekan, Gottfried Binder und Marc Maier sollen auflaufen, während die Gastgeber auf Akteure wie Turniersprecher und Torwartlegende Daniel Zirn, Martin Kirschmann, Marius Remmler, Jochen Berkovic oder Mario Scroppo zurückgreifen wollen. Mit einer ähnlich guten Besetzung rechnen die Veranstalter auch beim TSG Zell und dem SV Nabern. Die Favoritenrolle dürfte der TSV Jesingen tragen, wo unter anderen Thomas Reinöhl, Stefan Reim, Dirk Augustin, Patrick Maier und Rainer Eber auflaufen dürften.
Schnell war deshalb der Entschluss gefasst, im Rahmen eines Blitzturniers die Vorrunde am Tag vor dem eigentlichen Zeitungsevent auszurichten. Aus ursprünglich geplanten acht Teams blieben nach der Reglementverkündung („Großfeld“) noch sechs übrig. Getrost können dafür alle Partien als Lokalderbys bezeichnet werden.
Gespielt wird heute in zwei Dreiergruppen. Die Erst- und Zweitplatzieren der beiden Tabellen spielen dann am kommenden Freitagabend nach dem letzten Teckbotenpokalspiel des Tages parallel die beiden Halbfinals und damit verbunden die Finalteilnehmer aus. Die treffen dann am Sonntag unmittelbar vor dem Pokalendspiel aufeinander – und haben dann zusammengerechnet 170 Minuten Spielzeit auf der Uhr – viel Holz für einen „Alten Herrn“.