Beeindruckende Paare gab und gibt es viele: Die Kinder kennen Max und Moritz, die älteren Semester Laurel und Hardy oder Lolek und Bolek, und Heidi Klums Ehemann Tom Kaulitz kennt Hans und Franz recht gut. Das Dreamteam beim Teckbotenpokal in Jesingen heißt hingegen Sven Andler und Rainer Eber.
Beide zusammen sind die „Köpfe“ des diesjährigen Turniers. Bei ihnen laufen alle Fäden der sieben nachgeordneten Organisationseinheiten zusammen und werden entsprechend koordiniert, angeschoben, nachverfolgt und bei Bedarf angemahnt. Beide sind im besten positiven Sinne Technokraten – Sven Andler (50) Ingenieur der Nachrichtentechnik und Rainer Eber (43) promovierter Ingenieur der Produktionstechnik. Die im Zusammenhang mit der Planung eines Großturniers notwendige Projektarbeit kennen beide aus dem Tagesgeschäft als Führungskraft bei einem großen Mobilfunk-Netzbetreiber beziehungsweise als Professor an der Hochschule Aalen.
Antworten auf jede Frage
Das Turnier in Jesingen haben beide professionell, ja geradezu generalstabsmäßig geplant: Rainer Eber hat die Organisationseinheiten Wirtschaft, Infrastruktur und Events unter seinen Fittichen, während sich Kollege Sven Andler um die Bereiche Sport, Finanzen, Media und Sponsoring kümmert – kein Thema, keine Frage rund um den Event, die nicht mindestens einer der beiden beantworten könnte.
„Kollege Zufall“ war es, der die beiden Turniermacher zusammengeführt hat. Rainer Eber, geboren und aufgewachsen in Unterlenningen, wechselte mit 29 Jahren vom TVU als aktiver Spieler in die Lehenäcker. Der Trainer damals: Marc Augustin. Später erfolgte nicht nur der Umzug nach Jesingen, sondern auch der Übergang ins Ü 32-Team, in dem er heute noch gerne mitkickt. Der gebürtige Weilheimer Sven Andler, der seit 20 Jahren im Ort der Gerstenklopfer wohnt, kam über Sohn Yannik zum TSV. Der Junior kickte in der Jugend, und der Vater fand Gefallen am Mitanpacken – erst als Trainer, dann als Jugendleiter und seit 2021 im Hauptverein als Vorstand Fußball. Wieder einmal ein Teckbotenpokal-Turnier auszurichten, war seine Idee, die 2018 entstand. Dass Sven Andler sich den sprichwörtlichen „Hut“ für die Organisation selbst aufsetzte und auch selbst stets kräftig mit anpackt, war ihm von Beginn an klar: „Hands-on-Manager“ nennt man das heute neudeutsch.
Mit Rainer Eber fand er im Verein schließlich einen perfekten Sozius für die Führungsaufgabe einer Turnierorganisation, die bereits im Spätsommer 2022 ihren Kick-off-Termin hatte. „Uns war von Beginn an klar, dass wir auch selbst mitarbeiten müssen und wollen“, erklärt Rainer Eber stellvertretend für beide Macher. Insbesondere für den Hochschullehrer war es eine neue Welt abseits des Arbeitsplatzes. „Anfangs fehlte es dem sehr heterogenen Orga-Team noch an der notwendigen Homogenität“, sagt der charakterlich harmoniebedürftige, bisweilen aber auch impulsive Eber. Mit der Zeit habe man sich in der Gruppe aber bestens kennen- und verstehen gelernt.
Große Herausforderungen
Auch Sven Andler ist von der Zusammenarbeit mit dem Team im Allgemeinen und mit Rainer Eber im Besonderen begeistert – auch wenn es große Herausforderungen wie beispielsweise die behördlich auferlegte Erstellung eines komplexen Sicherheitskonzepts gab, die am Ende so umfangreich und speziell war, dass sie an externe Kräfte vergeben werden musste. Auch die Zusammenarbeit mit der Kirchheimer Stadtverwaltung bezüglich der renovierungsbedürftigen Duschen und des Rasenzustands sorgten mitunter für Frustpotenzial in den Lehenäckern. Am Ende arrangierte man sich aber weitgehend einvernehmlich mit den Unwägbarkeiten.
Angesichts der Tatsache, dass zwei Wochen vor Beginn fast alle Arbeitsschichten besetzt waren, zeigt sich Andler regelrecht geflasht über das ehrenamtliche Engagement im Orga-Team, im gesamten TSV, in den anderen örtlichen Verein und auch ganz allgemein in Jesingen: „Das spricht eindeutig für einen großen Zusammenhalt im Dorf.“