Teckbotenpokal
„Das Turnier kommt genau richtig“

Teckbotenpokal Nicht nur prestigeträchtig, sondern auch beliebter Treffpunkt: Die Teams fiebern dem morgigen Auftakt im Ötlinger Rübholz entgegen. Von Max Pradler

Insgesamt 1086 Tage ist es her, dass letztmalig ein Teckbotenpokalspiel stattgefunden hat. Nachdem
die Corona-Pandemie zwischenzeitlich der lokalen Fußballwelt und Veranstalter TSV Ötlingen gleich zweimal einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, rollt im Rübholz mit drei Jahren Verspätung ab morgen endlich der Ball.

Ein besonderer Tag steht dabei allen voran Matteo Casisa bevor. Für den neuen Chefcoach des Bezirksligisten TSV Jesingen ist es die allererste Teilnahme am Turnier: „Es ist cool, endlich mal dabei zu sein. Für mich ist es eine gute Gelegenheit, die Jungs auf dem Platz unter Wettbewerbsbedingungen zu sehen.“ Ob ihm, der sein Team noch gänzlich neu kennenlernen muss, eine normale Trainingswoche lieber gewesen wäre? „Ganz und gar nicht. Schließlich können wir ja auch in den Spielen einiges ausprobieren und Vollgas gehen“, freut sich Casisa, dem mit dem Aufstieg in die Bezirksliga vor drei Wochen noch ein erfolgreicher Ausstand bei der TSVgg Plattenhardt II gelang. Als Turnierfavoriten betrachtet der Deutsch-Italiener den VfL Kirchheim: „Aber ich glaube auch, dass der AC Catania eine gute Rolle spielen könnte. Das ist eine abgezockte Turniermannschaft.“

Catanesi-Spielertrainer Cosimo Attorre hingegen zeigt sich ob der zugeteilten Geheimfavoritenrolle und der bislang vielversprechenden Ergebnisse in der Vorbereitung doch eher zurückhaltend. „Wir haben den ein oder anderen Urlauber und können personell daher leider nicht aus dem Vollen schöpfen. Aber das gibt uns die Gelegenheit, unsere Neuzugänge gut zu integrieren“, sagt der 38-Jährige. Ziel für den Meister der Kreisliga B6 sei es dennoch, so gut wie möglich abzuschneiden, „auch wenn wir mit dem VfL und Nabern schon eine anspruchsvolle Gruppe erwischt haben.“ Nach zweijähriger Turnierabstinenz freut sich Attorre zudem nicht nur auf die fußballerische Action: „Der Teckbotenpokal ist immer ein toller Treffpunkt, um alte Freunde und Weggefährten wiederzusehen.“

„Highlight der Vorbereitung“

Ähnlich sieht es auch der neue Weilheimer Trainer Marcel Geismann, der das einwöchige Kräftemessen der lokalen Fußballszene als „Highlight der Saisonvorbereitung“ bezeichnet: „Für mich als neuen Coach bieten die Tage darüber hinaus eine gute Möglichkeit, die Spieler auch außerhalb des Platzes besser kennenzulernen.“ Vier Wochen vor dem ersten Punktspiel der neuen Saison komme das Turnier für den Rekordsieger genau zur richtigen Zeit. „Man kann aus den Begegnungen sicher viele Erkenntnisse mitnehmen und hat dann anschließend noch genügend Puffer, im Trainingsbetrieb darauf einzugehen“, meint der 30-Jährige. Auch dass die Limburgstädter als Bezirksligist von Haus aus zum Favoritenkreis gehören, übt auf den neuen TSVW-Coach keinen Druck aus: „Mindestens das Halbfinale sollte schon unser Anspruch sein. Turnierfavoriten sind für mich aber der VfL Kirchheim und der TSV Jesingen.“

Die mehrfach zugeschobene Rolle des Titelkandidaten möchte der VfL – zum jetzigen Zeitpunkt – noch nicht so recht annehmen. „Wir haben diese Woche erst mit der Vorbereitung begonnen, deshalb brauchen wir noch etwas Zeit. Zumal wir auch einige Neuzugänge integrieren müssen“, kündigt Kirchheims Abteilungsleiter Marc Butenuth an. Da die Teckstädter nur mit einer Mannschaft am Turnier teilnehmen, ist zudem geplant, jungen Talenten aus der „Zweiten“ Spielpraxis zu geben.

Bleibt noch der amtierende Titelträger TV Neidlingen: Spielertrainer Patrick Kölle redet gar nicht groß um den heißen Brei, sondern gibt eine klare Devise vor: „Wir wollen den Pokal natürlich verteidigen.“ Der 36-Jährige weiß aber auch: „Wir sind nur einer von vier, fünf Favoriten. Außerdem braucht es in den Finalspielen auch eine ordentlich Portion Glück.“

Ergebnisse, Bilder und mehr vom Teckbotenpokal in Ötlingen finden sich im Netz unter www.teckbotenpokal.de

Der Ablauf bleibt wie gehabt

In Sachen Spielplan orientieren sich die Ötlinger an den Vorgängerturnieren: Nach dem zwölf Partien umfassenden Auftaktsonntag folgen unter der Woche ab jeweils 17.30 Uhr fünf zeitversetzte Abendpartien, wobei der letzte Kick jeweils um 20 Uhr angepfiffen werden soll. Ausnahme ist der Freitag. Tags drauf beginnt die K.o.Runde mit den Achtel-und Viertelfinalpaarungen, Der Sonntag ist dann wie gehabt den Halbfinals sowie dem Endspiel vorbehalten. Das Spiel um Platz um drei wird wie bereits in den vergangenen Jahren im Elfmeterschießen ausgetragen. Dazwischen findet noch ein Einlagespiel zwischen den Landesligafrauen der SGM Wendlingen/Ötlingen und der neu gegründeten Truppe des VfB Stuttgart (Regionalliga) statt. max