Ein „Macher“ ist, folgt man dem Duden, eine Person in einer Führungsposition, die sich durch große Durchsetzungskraft und durch die Fähigkeit zum Handeln auszeichnet. Michael Panknin (39), geboren in Bad Cannstatt in Sichtweite der MHP-Arena und damit quasi mit eintätowiertem rotem Brustring versehen, ist das Vorzeigemodell dieser Typisierung. Der Fußball-Abteilungsleiter des TSV Notzingen, den (fast) alle nur beim Spitznamen „Panker“ rufen, ist der Dreh- und Angelpunkt des diesjährigen Teckbotenpokalturniers – zusammen mit seinem kongenialen Tandem-Führungspartner Tobias Krauss.
„Ich bin der Mann fürs Grobe, der Planer und Organisierer, Tobi ist der feine Ausführer, der für die Umsetzung verantwortlich zeichnet – vor allem, auch wenn es um den Kontakt zu den Behörden geht“, teilt Panknin sowohl die Verantwortung, die Arbeit, aber auch etwaige Lorbeeren.
Von Letzteren gab es im Vorfeld schon einige – vor allem von einstigen Kritikern, die orakelt hatten, dass die Organisation des Turniers eine Nummer zu groß für die Notzinger Kickergilde sein könnte.
Michael Panknin und sein rund 25 Köpfe starkes Kern-Orgateam machten schon im Vorfeld des lokalsportlichen Großevents eine gute Figur und aus den beengten Platzverhältnissen auf dem Sportgelände Im Eichert das Beste. Auch als Panknin zwei Wochen vor Turnierbeginn wegen einer aufgebrochenen alten Verletzung für ein paar Tage ins Krankenhaus musste, kompensierte das eingespielte Team den kurzfristigen Ausfall grandios. Ansonsten kommt dem Vollblut-Vertriebler Panknin vor allem sein gutes Netzwerk zu Gute. Wertvolle Tipps kamen, so der Abteilungsleiter weiter, von den vorherigen Ausrichtern TSV Ötlingen und TSV Jesingen.
Gerade in Bezug auf das Team aus den Lehenäckern schloss sich für Panknin quasi ein Kreis. Bei den „Gerstenklopfern“ hatte der jugendliche „Panker“ nach Stationen beim SV Fellbach und dem VfB Stuttgart seine fußballerische Heimat gefunden. Ab der B-Jugend schnürte er für die Jesinger die Kickstiefel, später als aktiver Kicker und schließlich als Spielertrainer. Von den Lehenäckern, wo er heute noch gute Freunde hat, ging es direkt in den Eichert. Wolfgang Schäfer, langjähriger Abteilungsleiter in Notzingen mit Wohnort Jesingen hatte dem aufstrebenden Fußballer ein Angebot gemacht, das er offenbar nicht ablehnen konnte. Nach ein paar Jahren als Spielertrainer fand Schäfer in Panknin 2019 auch seinen Nachfolger als Fußball-Boss in der Bodenbachgemeinde.
Den eigentlichen Anstoß für die erstmalige Bewerbung um das Zeitungsturnier hatte freilich nicht Michael Panknin, sondern Bürgermeister Sven Haumacher geliefert. Der sportbegeisterte Schultes war Zaungast beim 2019er-Turnier in Neidlingen und stellte dem Fußball-Boss die entscheidende Frage: „Bekommen wir sowas nicht auch hin?“
Aus der Frage wurde eine Aufgabe, die durch den vereinsinternen Zwist im TSV nicht eben einfacher wurde. „Mittlerweile“, so Panknin, „sind die Unstimmigkeiten größtenteils beigelegt. Die ein- oder andere Abteilung reagiere aber noch etwas zurückhaltend. Externe Unterstützung gibt es dafür unter anderen seitens des TSV Schlierbach, des TSV Jesingen, des Musikvereins, des Vereins Wellinger Kirchle und nicht zuletzt des Tennisclubs, in dessen Vereinsheim die Schiedsrichterumkleiden und das Pressezentrum untergebracht sind. Für Michael Panknin ist klar und wichtig, dass die Abläufe im Orgateam mit kurzen Wegen eng verzahnt sein müssen um gesicherte Abläufe zu garantieren: „Wir benötigen blindes Vertrauen untereinander und Verständnis füreinander.“
Jenes ist Panknin, der verheiratet und Vater dreier Kinder ist, auch daheim wichtig. Dementsprechend wurde familiär der bestmögliche Weg gewählt, sich auch in der Turnierwoche zu sehen: Ehefrau Daniela und die Kids sind in die Arbeitsdienste des Turniers mit eingebunden. Für den Familienmensch Panknin eine wichtige Sache, schließlich gehört der Samstag normalerweise den Kindern – „zumindest bis 15.30 Uhr“, wie der Turniermacher und VfB-Fan augenzwinkernd hinzufügt.

