Er ist 7,4 Kilo schwer, 70 Zentimeter groß und dieses Jahr volljährig geworden: Trotzdem hat der Wanderpokal des Teckboten, um den ab 23. Juli in Holzmaden gekämpft werden wird, nach 18 Jahren ausgedient. Die Plakette des diesjährigen Turniersiegers wird die letzte sein, die auf dem Sockel der Trophäe Platz hat. „So ein großes und schönes Exemplar wieder zu bekommen, wird nicht ganz einfach“, sagt Wolfgang Mall, „da müsste man erst einmal bei den Lieferanten nachfragen, was es in dieser Art gibt.“
„Man“ heißt in dem Fall: Mall. Der 72-Jährige aus Schopfloch, den alle nur Jacky rufen, wird sich um den Nachfolger des Zeitungs-Potts kümmern, der kommendes Jahr beim Turnier in Jesingen das erste Mal übergeben werden soll. Warum auch nicht? Für viele Vereine in der Region ist „Jackys Sportshop“ in Sachen Sporttrophäen schließlich die erste Anlaufstation. Und das seit 1982 – so lange schon bietet Wolfgang Mall alles rund um Pokale, Würdigungen, Dankeschöns und Ehrungen. „Ich habe bestimmt schon mehrere Hundert Pokale in den Händen gehabt, wenn nicht sogar tausend“, lacht er, der dem Fußball nicht nur durch seinen hobbymäßig betriebenen Shop im Keller seines Hauses am Rand der Lenninger Teilgemeinde verbunden ist: Wolfgang Mall hat über 800 Spiele für den TSV Schopfloch bestritten, war Torwart der Kämmerle-Elf, die 1973 per 2:0 über den TSV Ötlingen den Teckbotenpokal gewann und 1982 sensationell in die zweite Runde des WFV-Pokals stürmte, wo man am Heidenheimer SB scheiterte. Zehn Jahre später, als der damalige A-Ligist erneut auf überregionaler Bühne im Verbandspokal mitmischte – 1:7 verlor der TSV im Juli 1992 gegen den SC Korb – war Wolfgang Mall Funktionär.
Dass es seit 2003 keine aktive Mannschaft mehr in dem 700-Seelen-Dorf auf der Alb gibt, hat seiner Begeisterung für Fußball im Allgemeinen und den Teckbotenpokal im Besonderen keinen Abbruch getan. „Ich verfolge jedes Turnier vor Ort“, verrät Mall, der für die 59. Auflage in Holzmaden keinen speziellen Sieger-Tipp hat: „Höherklassige Vereine wie den VfL muss man immer auf der Rechnung haben“, sagt er, nicht ohne nachzuschieben: „Pokalturniere haben aber immer eigene Gesetze.“
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