Vierundzwanzig Jahre aktiver Fußballer, mehr als 20 Teilnahmen an Teckbotenpokal-Turnieren und weit über 500 erzielte Tore – es gibt kaum lokalfußballerische Superlative, die auf Gerd Beißer nicht anwendbar wären. Der selbstständige Estrichleger, der nie für einen anderen Verein als den TSV Holzmaden spielte und unlängst zum Ehrenmitglied ernannte wurde, hat viel zu erzählen, wenn es um den Fußball geht.
Angebote von höherklassigen Vereinen habe es viele gegeben. Vom einstigen Landesligisten SF Dettingen bis hin zu den damaligen Verbandsligisten SV Bonlanden und VfL Kirchheim bemühten sich die Vereine um den Vollblutstürmer, der Schnelligkeit, Technik, Kondition und Torgefährlichkeit wie kein Zweiter in sich vereinte. Nur die Ausbeute bei Kopfballtoren war angesichts einer Körperlänge von 170 Zentimetern überschaubar: „Ein Kopfballtreffer pro Saison war es im Schnitt“, lacht der einstige Vollblutstürmer.
Dass er seinem Heimatverein treu blieb, liegt an seiner gelebten Bodenständigkeit – und an der in Holzmaden gelebten Kameradschaft. „Auf Geld kam es mir nie an. Ich habe in meinem Beruf ausreichend verdient und brauchte die Prämien nicht“, erzählt Beißer, der heute nur noch auf den Sportplatz geht, wenn seine Neffen oder seine Nichte spielen. Dafür kickte er in seinen 24 aktiven Jahren mit verschiedenen Generationen von Kameraden. Angefangen bei Altvorderen wie Fritz Attinger, Gerhard Bauer, Maddes Kirschmann und Helmut Kneile („der hielt den Laden hinten dicht“) zu Beginn seiner Laufbahn bis hin zu Klaus, Bernd und Steffen Stark, als es schon dem Ende der Karriere entgegenging.
Der wichtigste Treffer gelang dem Torjäger im Teckbotenpokal-Finale 1985 gegen den TSV Notzingen. Da erzielte Gerd Beißer den Treffer zum bislang einzigen Turniersieg der „Saurier“.
Der schönste Treffer, da ist er sich sicher, war ein Fallrückzieher bei einem Punktspiel in Aichelberg: „Das war wie bei Klaus Fischer, und ich hab mir das Tor bestimmt 17 Mal schildern lassen.“ Die größte Genugtuung erlebte der einstige Straßenfußballer („kein Garagentor war vor mir sicher“) kurz vor seinem Laufbahnende. Als er Mitte der zweiten Halbzeit bei einem 0:1-Rückstand eingewechselt wurde, spottete ein gegnerischer Spieler: „Jetzt kommt der 1000-Tore-Sturm.“ Gerd Beißer traf prompt doppelt, der TSV siegte, und der damalige Holzmadener Goalie Jörg „Bimo“ Kälberer lief grinsend zum spöttischen Gegenspieler: „Ich korrigiere: der 1002-Tore-Sturm.“