Der Teckbotenpokal biegt auf die Zielgeraden ein. Mit dem Abpfiff des 36. und letzten Vorrundenspiels gestern Abend um 20.25 Uhr auf dem Kunstrasen zwischen dem SV Nabern und dem AC Catania (4:1) stehen die Achtelfinalpartien, die am Samstag um 11 Uhr beginnen, fest.
Eröffnet wird der Reigen der insgesamt zwölf Spiele – die Viertelfinals steigen ab 17 Uhr – von der Partie zwischen Gastgeber TSV Ötlingen und dem TSV Oberboihingen. „Ein schönes Spiel“, freut sich Ötlingens Torwart Pascal Treuer, „Oberboihingen hat sich in der Gruppenphase schwer getan, da können wir uns was ausrechnen.“ TSVO-Sportchef Stefan Hein macht derweil in Understatement: „Ötlingen hat bislang gute Auftritte gehabt, das wird ein schweres Spiel für uns, zumal die die Zuschauer im Rücken haben. Ich hoffe aber, dass wir unser Potenzial abrufen können und gewinnen.“
Um die zweite Partie (11.30 Uhr) hatte es lange Diskussionen gegeben. Ursprünglich hätte der TSV Jesingen gegen seine eigene zweite Mannschaft gespielt. Die war zunächst für die SGM Owen/Unterlenningen nach deren Verzicht (wir berichteten) von Rang drei auf zwei gerückt. „Das wäre gemäß der Spielordnung korrekt gewesen“, erläuterte Günther Friess in seiner Funktion als Turnieraufsicht des Verbands.
Leidtragender wäre in dem Fall der TSV Schlierbach gewesen, der trotz eines mehr geschossenen Treffers bei gleichem Torverhältnis als die Jesinger Zweite nicht als einer der besten Gruppendritten weitergekommen wäre – just aus diesem Grund waren die Ötlinger Turniermacher gestern Abend auf die Jesinger zugegangen, um ihnen einen Verzicht zugunsten der Schlierbacher nahezulegen, dem sie dann auch nachkamen. „Wir hätten gerne gespielt, akzeptieren aber die Entscheidung der Turnierleitung, wenn auch zähneknirschend“, sagte TSVJ-Abteilungsleiter Sven Andler, der der Sache aber auch etwas Positives abgewinnen konnte. „Wären wir mit der zweiten Mannschaft weitergekommen, hätten wir das Spiel in der Bezirkspokal-Quali am Sonntag verschieben müssen.“
Schlierbachs Trainer Benedetto Savoca freute sich naturgemäß über das unverhoffte Weiterkommen, auch wenn es damit 17 Stunden nach dem Duell seines Teams gegen Jesingen in der Gruppenphase erneut zum Kräftemessen mit dem Bezirksligisten geht. „Das war eine gute Einheit, die wir am Samstag einfach nochmal wiederholen“, analysierte er das 1:4 von gestern Abend.
Personalsorgen überschatten derweil den Turnierauftritt von Mitfavorit TV Neidlingen. Am Dienstag gegen Owen/Unterlenningen hatte sich Mittelfeldrenner Felix Kaiser (31) am Knie verletzt. Diagnose: Kreuzband- und Innenbandriss. „Damit falle ich acht bis neun Monate aus“, stöhnte der Siegtorschütze des letzten Teckbotenpokal-Endspiels vor drei Jahren in Neidlingen. Zu allem Überfluss hatte sich Patrick Class (33) im gleichen Spiel das Knie verdreht. „Der Platz war staubtrocken, da passiert so was schnell“, zuckte Kaiser mit den Achseln. Noch schlimmer erwischte es unter der Woche jedoch Tim Mohoric (28), der nach einem Motorradunfall im Krankenhaus liegt. „War schlimm, aber er ist übern Berg“, so Abteilungsleiter Steffen Kuch, der beim Turnier nach überstandener Knorpelprobleme eigentlich hätte angreifen wollen, aber durch Schmerzen ausgebremst wurde. Trotz dieser Hiobsbotschaften sind die Neidlinger in ihrem Achtelfinale gegen den AC Catania (12.15 Uhr) in der Favoritenrolle. Zumal die Catanesi noch das Spiel gegen Nabern in den Knochen haben dürften.
Positive Überraschung aus Sicht des Gastgebers: Neben der ersten hat auch die zweite Mannschaft als einer der besten Gruppendritten das Achtelfinale erreicht und damit den Abschied von Urgestein Reinhold Kieltsch „verlängert“: So wie von Turniersprecher Enzo Minafra durchgesagt, hätte der 35-Jährige gestern gegen die TG Kirchheim eigentlich sein letztes Spiel absolviert, ehe er offiziell den Trainerposten übernimmt. Mit dem Achtelfinale gegen den TSV Weilheim verzögert sich dieser Vorgang noch.