Turnierstart
Nicht nur Bezirksligisten im Visier

Ab Sonntag rollt beim Teckbotenpokal im Eichert der Ball: Während die Favoritenrolle bei den höherklassigen Teams aus Kirchheim, Jesingen und Weilheim liegt, könnte auch Neuling CSV Kirchheim für Furore sorgen.

Wer entthront den AC Catania? Die Kirchheimer gewannen vergangenes Jahr das Turnier in Jesingen per Finalsieg über Dettingen. Foto: Markus Brändli

Wer ab diesem Wochenende durch den Notzinger Wald spaziert, hört sie vielleicht schon von Weitem: die Schiedsrichterpfiffe, das Klatschen der Fans und die unverwechselbaren Rufe von Trainern und Spielern. Der Teckbotenpokal 2025 wird am Sonntag um 11 Uhr eröffnet und einmal mehr trifft sich die lokale Fußballszene zum traditionellen, sportlichen Kräftemessen.

„Klein, aber fein“ lautet in diesem Jahr das Motto. Kurze Wege, eine kompakte Infrastruktur und ein engagiertes Helferteam sorgen für optimale Bedingungen auf und neben dem Platz. Und: Noch nie war das Teilnehmerfeld so bunt gemischt wie in diesem Jahr.

Debütant mit Botschaft

Für besondere Aufmerksamkeit sorgt der CSV Kirchheim. Der 2006 gegründete Verein, der nicht am regulären Spielbetrieb des Württembergischen Fußballverbands teilnimmt, sondern in der vom Evangelischen Jugendwerk organisierten Eichenkreuzliga, feiert seine Premiere beim Teckbotenpokal. Co-Trainer Dominik Otto freut sich über die Einladung und will mit seinem Team vor allem eines: Haltung zeigen. „Es ist eine Riesensache für uns, beim Teckbotenpokal vor so vielen Zuschauern eine Bühne zu bekommen. Wir legen Wert auf einen guten und fairen Umgang auf und neben dem Platz und wollen zeigen, dass es auch ohne Motzen und Beleidigen geht.“

Dass der CSV sportlich mithalten kann, trauen ihm auch andere Teilnehmer zu. Weilheims Abteilungsleiter Gianni Mantineo etwa nennt den Underdog sogar als seinen „Geheimtipp“.

Favoritenrollen sind klar

Apropos Weilheim: Der TSVW geht nach einem beeindruckenden Aufstiegsjahr in der Kreisliga A mit breiter Brust ins Turnier. Die Mannschaft von Cheftrainer Salvatore De Rosa zählt zu den heißesten Titelanwärtern – auch weil die zahlreichen Neuzugänge um Co-Spielertrainer Mike Tausch nun erste gemeinsame Spielpraxis sammeln können. TSVW-Fußballchef Mantineo zeigt sich dementsprechend offensiv: „Wir wollen das Turnier natürlich gewinnen, da möchte ich gar nicht um den heißen Brei herumreden.“

Konkurrenz bekommen die Limburgstädter standesgemäß von den beiden anderen Bezirksligamannschaften VfL Kirchheim und TSV Jesingen. Letzterer, im Vorjahr selbst noch Ausrichter, kann sich nun voll und ganz aufs Sportliche konzentrieren. Mit einer jungen, hungrigen Mannschaft, in der viele Ex-A-Junioren ihre Chance suchen, peilen die „Gerstenklopfer“ zumindest das Halbfinale an. Fußballvorstand Sven Andler bringt es auf den Punkt: „Als bestplatzierter Bezirksligist aus der vergangenen Saison erwarte ich von uns ganz klar fokussierte und engagierte Auftritte. Es wäre schön, wenn wir am Finalsonntag noch mit dabei sind.“

Ebenfalls auf der Rechnung hat Andler auch vermeintliche Außenseiter wie die SG Ohmden-Holzmaden und Gastgeber TSV Notzingen. Letzterer wird aufgrund des Heimvorteils und des Aufstiegs in die Kreisliga A ohnehin gleich von mehreren Teams als ernst zu nehmender Gegner eingestuft. Der TSV Wernau, künftiger Konkurrent der Notzinger in der Kreisliga A1, kann sich nun ebenfalls schon einmal mit dem Sportgelände Eichert vertraut machen. Spielertrainer Martin Notz freut sich auf das Turnier: „Das ist ein toller Wettbewerb. Wir wollen selbstverständlich weit kommen, haben aber mit dem TSV Weilheim schon meinen persönlichen Turnierfavoriten in der Gruppe – und mit der SGOH und Jesingen II auch zwei weitere gute Mannschaften. Schauen wir mal, was passiert.“

Testen ohne Druck

Deutlich entspannter geht die SGM Owen-Unterlenningen in die Woche. Spielertrainer Kevin Rieke nimmt das Turnier als willkommenen Härtetest: „Wir sehen das Ganze als Vorbereitungsturnier und werden dementsprechend sicherlich auch viel ausprobieren.“ Ohne Druck, aber unbekümmert mit Spaß – ein Ansatz, der bei vielen Zuschauern ebenfalls gut ankommen dürfte.

Doch was ist eigentlich mit Titelverteidiger AC Catania Kirchheim? Die Catanesi, die im vergangenen Jahr erstmals den Pokal in die Höhe stemmen durften, fliegen nach dem Abstieg aus der Bezirksliga aktuell etwas unter dem Radar. Zu unterschätzen ist das Team allerdings keinesfalls – vor allem nicht unter dem neuen Spielertrainer Michele Latte, der mit seiner Erfahrung aus Verbands- und Landesligazeiten in den ersten Wochen der Vorbereitung bereits frischen Wind in die Mannschaft gebracht hat.