Folgen des Finalerfolgs
Turniersieg: Segen oder Fluch?

Der Gewinn des Teckbotenpokals verheißt für die anschließende Punktspielrunde nicht immer positive Effekte.

Vorjahressieger SF Dettingen ist in der anschließenden Punktspielrunde Vizemeister geworden.  Foto: Markus Brändli

Was bringt der Erfolg beim Teckbotenpokal in der Folgesaison auf Punktspiel­ebene? Für die Teams, die in den vergangenen Jahrzehnten das Turnier gewannen, war dies nicht immer ein gutes Omen. Oliver Klingler kann gleich zwei Lieder davon singen: Als Trainer des TSV Weilheim (2006) und der SF Dettingen (2012) holte er zwei Mal den Pott, konnte anschließend aber nicht an den jeweiligen Triumph anknüpfen. „Der Teckbotenpokalgewinn heißt nicht automatisch, dass man seine gewünschten Ziele erreicht. Wir bekamen Probleme in der Runde, und ich habe mit beiden Mannschaften meine Ziele nicht erreicht“, erinnert er sich.

In der Saison 2006/07 wollte der damals 30-jährige Weilheimer Spielertrainer mit den Limburg­städtern nach dem 4:2-Turniersieg gegen den TSV Ötlingen in die Bezirksliga aufsteigen. Am Ende reichte es nur zum unbefriedigenden vierten Tabellenplatz. Sechs Jahre später gewann Klingler mit den SF Dettingen durch einen 3:1-Erfolg gegen die TG Kirchheim erneut den Teckbotenpokal und hatte sich in der darauffolgenden Runde den Bezirksligaaufstieg zum Ziel gesetzt – es sollte anders kommen, die Dettinger kamen am Saisonende nicht über Rang drei hinaus. Trotz der negativen Erfahrungen hält Oliver Klingler große Stücke auf den Teckbotenpokal: „Das ist ein super Turnier vor einer großartigen Kulisse.“

Eichert-Elf im Glück

Dass es auch anders geht, bewies unter anderem der TSV Notzingen. Von 1984 bis 1986 standen die Eichert-Kicker dreimal in Folge im Endspiel um den Teckbotenpokal. Zwar konnten sie nur 1986 gewinnen (5:0 gegen Jesingen), schafften dafür in der Folgesaison aber den Aufstieg in die Bezirksliga. Gleiches gilt für den TSV Weilheim, der 2008 bis 2010 dreimal hintereinander im Finale stand, dieses zweimal gewann (5:4 gegen den TSV Bad Boll 2009/2:1 gegen die SF Dettingen 2010) und danach immer eine erfolgreiche Punktspielrunde absolvierte. Gekrönt wurden die guten Leistungen durch den Aufstieg in die Landesliga 2009. Kai Hörsting, langjähriger Torjäger der Weilheimer und fünfmaliger Gewinner des Turniers, ist überzeugt, dass die Triumphe dem Team für die anstehende Saison immer den nötigen Aufwind gegeben haben: „Das war immer eine super Vorbereitung und gab den Spielern anschließend den notwendigen Push.“ Nur einmal verhieß der Turniersieg nichts Gutes für die Limburgstädter. Nach dem Finalsieg 2018 gegen den VfL Kirchheim (1:0) stieg der TSVW am Saisonende aus der Landesliga ab.

Vaterfreuden und Turniersieg

Positive Erinnerungen an den Pokalgewinn hat auch der ehemalige Dettinger Trainer Peter Merkle, der mit den SFD 2008 den TSV Weilheim mit 5:0 besiegte und in derselben Woche auch noch Vater wurde. „Der Teckbotenpokalsieg war für mich und meine Mannschaft motivierend, deshalb haben wir danach auch eine richtig gute Punktspielrunde gespielt.“