Turnierlegende
„Vereinsarchitekt“ mit klaren Zielen

Als Spielertrainer des TSV Notzingen und VfL Kirchheim II hat Stefan Haußmann zweimal den Teckbotenpokal gewonnen. Inzwischen fungiert er als Macher im Hintergrund bei Gastgeber TSV Jesingen.

Als Macher im Hintergrund steht Stefan Haußmann nicht gerne im Rampenlicht. Foto: Markus Brändli

Ein lauer Sommerabend in den Lehenäckern. Die Spieler des TSV Jesingen laufen sich für ihre nächste Partie beim Teckbotenpokal warm, während Stefan Haußmann die lockeren Pass- und Dehnübungen entspannt aus der Ferne beobachtet. Seit sieben Jahren ist „Steha“, der unweit der Sportanlage wohnt, bei den „Gerstenklopfern“. Erst als Trainer, dann als sportlicher Leiter, zwischenzeitlich sogar mal in Doppelfunktion. Seine Handschrift ist nach all den Jahren unverkennbar. Gemeinsam mit Peter Martsch und Holger Dworak übernahm der einstige Mittelfeldregisseur im Jahr 2017 die sportlichen Geschicke des damaligen A-Ligisten. „Ich habe den TSV Jesingen während meiner aktiven Zeit immer als ambitionierten Bezirksligisten mit toller Infrastruktur wahrgenommen. Deshalb war es für mich eine Herausforderung, ein Teil des Teams zu sein, das den Klub wieder zurück in die Bezirksliga bringen soll“, blickt Haußmann zurück.

Das „Team ums Team“ wächst

Drei Jahre dauerte es, bis das Ziel, die Rückkehr ins Bezirksoberhaus, erreicht wurde. Seitdem ist auch das „Team um das Team“ stetig gewachsen und einer der Erfolgsfaktoren für die Blau-Weißen. „Durch die neuen Abteilungsleitungen – und vor allem auch federführend durch Sven Andler – bewegt sich bei uns im Verein derzeit sehr viel in die richtige Richtung. Ich fühle mich hier richtig wohl.“

Haußmann hat im Laufe seiner fußballerischen Laufbahn viel gesehen und erlebt. „Für mein Empfinden hat sich in den vergangenen 20 Jahren im Fußball aber gar nicht so viel verändert, wie man manchmal denken mag“, sagt er. „Das Wichtigste ist für mich nach wie vor eine gute Chemie in der Mannschaft und dass sich die Spieler mit dem Verein identifizieren. Das ist oft mehr wert als eine große Finanzkraft im Rücken.“ Dass Haußmann in seiner Rolle als sportlicher Strippenzieher und „Vereinsarchitekt“ bei der Verpflichtung neuer Spieler auf ebenjene Aspekte achtet, unterstreicht auch Sven Andler, Abteilungsleiter Kommunikation beim TSV Jesingen: „Stefan ist gar nicht unbedingt immer im Vordergrund so sichtbar, aber er ist bei uns der Macher im Hintergrund. Den Kader, den wir haben und mit dem wir uns in der Bezirksliga sehr gut schlagen, hat er aufgebaut. Gleichzeitig hilft er uns natürlich auch mit seinem großen Netzwerk ungemein weiter.“

„Fußball ist nicht planbar“

Als Spielertrainer führte Haußmann 2005 den TSV Notzingen (in Jesingen) und 2011 den VfL Kirchheim II jeweils zum Sieg beim Teckbotenpokal. Nach dem zweiten Titel übernahm er zwischenzeitlich die Verbandsliga-Mannschaft des VfL Kirchheim, anschließend den TSV Obere Fils. Die Wiesensteiger führte er 2016 sogar in die Bezirksliga. Wo er den TSV Jesingen in den kommenden Jahren sieht, möchte Haußmann allerdings nicht beurteilen: „Fußball ist viel zu schnelllebig und schon überhaupt gar nicht planbar. Wir müssen schauen, dass wir Jahr für Jahr unsere Möglichkeiten, die wir haben, bestmöglich ausschöpfen. Und das gelang uns in der jüngsten Vergangenheit eigentlich schon relativ gut.“