Teckbotenpokal
Verwandtschaftstreffen im Brühl

Familienbande Beim Teckbotenpokal in Holzmaden begegnen sich der Organisationsleiter Denis Preissner, dessen Cousine Meli Remmler und der oberste Turnieraufseher Günther Friess in einer ganz anderen Situation als sonst. Von Reimund Elbe

Es gibt tatsächlich noch ein fußballerisches Geheimnis, das Günther Friess gegenüber seinem Patenkind bislang noch nicht kundgetan hatte. „Er war ein Zehner, krass“, antwortet Denis Preissner spontan, als er während des Teckbotenpokals aus einem Steilpass-Turniervideo erfährt, dass sein Patenonkel einst Spielgestalter mit wallender Günter-Netzer-Frisur war. Nicht nur das. Mitte der 70er-Jahre triumphierte Friess im Dress des TSV Weilheim gleich dreimal in Folge beim Cup.

Fast fünf Jahrzehnte später wuseln der 29-jährige Preissner sowie sein 67-jähriger Patenonkel durch den Arbeitsraum im TSV-Sportheim, den sich Turnierorganisation und Presse teilen, tragen in unterschiedlichen Funktionen zum Gelingen des Turniers bei. Der Jüngere als Orga-Chef, der Ältere, Bruder von Preissners Mutter, führt Verbandsaufsicht.

 

Vom Bühl in den Brühl

„Es gibt zwar keine direkten aufgabenspezifischen Berührungspunkte“, weiß Friess, es sei aber „trotzdem schön, dass wir uns mal hier in diesen Rollen begegnen“. Während er ein Ur-Weilheimer ist, dort eine aktive Fußballerzeit und erfolgreiche Funktionärslaufbahn (Aufstieg und Etablierung des TSV Weilheim in der Landesliga) hinlegte, hatte das Patenkind nur eine kurze TSVW-Zeit. „Ich war nur ein paar Mal zum Trainieren dort“, erinnert sich Keeper Preissner an die Zeit vor rund acht Jahren. Seine Stationen: Jugendzeit beim TV Unterlenningen, eine schöpferische Pause, dann der Wechsel zum TSV Holzmaden.

Damit kommt der nächste familiäre Baustein ins Spiel. Holzmadens aktueller Vereinsvorsitzender Marius Remmler ist mit Preissners Cousine verheiratet – Tochter einer anderen der insgesamt drei Schwestern von Günther Friess. Jene Cousine heißt Melanie Remmler, wirkt heutzutage nicht nur als Zweite Vorsitzende des TSV Holzmaden, sondern zeichnet beim Cup für zig Instagram-Beiträge zum Turnier­geschehen verantwortlich.

„Marius hat mich 2015 als damaliger Fußball-Abteilungsleiter angerufen und gefragt, ob ich als Torwart nach Holzmaden kommen wolle“, berichtet Denis Preissner. Auch bei einer späteren Anfrage des Cousine-Gatten konnte der Keeper nicht Nein sagen – als es um Remmlers Nachfolger als Holzmadener Fußballchef ging. Mit der Übernahme der Abteilungsleitung wurde Preissner quasi kraft des Amtes auch Organisationsleiter für den Teckbotenpokal, kann aber weiter auf den Vorgänger setzen: Marius Remmler führte beim Turnier 2016 selbst Regie, steht seinem Nachfolger aktuell als aktiver Ratgeber zur Seite.

Befragt zum Handeln seines Patenonkels Günther Friess auf lokaler Fußballbühne, sagt Denis Preissner: „Ich habe immer zu seiner Arbeit in Weilheim aufgeschaut.“ Die jetzige Arbeit kann er direkt betrachten: täglich im Brühl.