Lenningen. Wer bei der Gemeinde Lenningen arbeitet, bekommt von 1. September an neue finanzielle Anreize: Der Gemeinderat hat beschlossen, einen Zuschuss zum ÖPNV zu bezahlen beziehungsweise den Kauf oder das Leasing eines Rades zu fördern. „Wir haben in dem Bereich bisher wenig gemacht“, sagte Bürgermeister Schlecht. Für ihn sind die Zuschüsse ein Instrument, die Beschäftigten zu unterstützen und als Arbeitgeber attraktiver zu werden. Beim ÖPNV-Zuschuss bekommen Beschäftigte monatlich 75 Prozent des 49-Euro-Tickets. Bei der Fahrradvariante werden 50 Prozent des Kaufpreises gefördert. Gedeckelt ist der Betrag auf 1200 Euro pro Person.
Im Gemeinderat entspann sich eine Diskussion darüber, ob und welche Art der Förderung sinnvoll ist. Karl Boßler begrüßte die Idee prinzipiell: „Man muss etwas tun, um Mitarbeiter zu bekommen.“ Aus Gründen der Gleichbehandlung plädierte er jedoch für ein Gutscheinsystem. Ulrich Kuhn verlangte eine getrennte Abstimmung. Er unterstützte einen ÖPNV-Zuschuss, lehnte aber die Fahrradförderung ab. Er als Arbeitgeber könne sich einen solchen Zuschuss nicht leisten, betonte der Kinderarzt. „Warum sollen wir das dann mit kommunalen Mitteln machen?“ Ewald Löw führte den Inklusionsgedanken ins Feld. Es gebe Menschen, die aufs Auto angewiesen seien, betonte er und sprach sich für einen Pauschalbetrag aus.
Die Verwaltung soll weitere Möglichkeiten prüfen
Das Gremium billigte den Zuschusses zum ÖPNV einstimmig, die Fahrradförderung beschloss er bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen. Bei einer Gegenstimme beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung damit, die Möglichkeiten weiterzuentwickeln und ein Gutscheinsystem zu prüfen.