Alles begann im Juni 2002 in Kastelruth. Mit Freunden besuchte die Kirchheimerin Marietta Reiß in der italienischen Marktgemeinde Nähe Bozen das Open-Air-Konzert der Kastelruther Spatzen, bei dem Rudy Giovannini einen längeren Auftritt im Vorprogramm hatte. „Dort habe ich ihn das erste Mal live erlebt und war von seiner Stimme sofort verzaubert, von herzerfrischender Art begeistert“, erinnert sich die Liebhaberin des volkstümlichen Schlagers und verrät: „Ich kam als Spatzenfan und ging als Rudyfan“.
Rudy gibt uns mit seiner Musik und mit seiner lieben Art überaus viel zurück.
Marietta Reiß, Fanclub-Vorständin
Nachdem sie wieder Zuhause war, „musste“ sie sich sofort seine damals aktuelle CD „Ciao bella mio amore“ besorgen, „die ich dann fast ohne Ende rauf und runter hörte.“ Im September des Folgejahrs besuchte sie Rudy in seinem Solokonzert im Schwarzwald: „Dort haben wir uns persönlich kennengelernt und ein längeres Gespräch geführt – von da an war ich dann endgültig und rettungslos vom „Rudy-Virus“ infiziert“. Bereits einen Monat später, im Oktober 2003, traf sich Marietta Reiß mit Rudy Giovannini in Leifers, seiner Heimatstadt im Südtiroler Unterland in Italien. „Bei einem Essen mit seinen Fans in Seis am Schlern, fragte mich Rudy, ob ich einen Fanclub leiten möchte“, berichtet die 74-Jährige und ergänzt: „Nach einigen Überlegungen und Absprache mit meinem Mann, gründete ich mit vier Freundinnen, die damals in Kastelruth dabei waren, den Fanclub Neckar-Alb, der sich seit dem 9. November 2003 darum bemüht, Rudys Giovanninis Karriere mit zu unterstützen.“
Zwischen Familie und Fanclub
Es gebe ein paar Fanclubs in Deutschland sowie im benachbarten Ausland, sagt Maritta Reiß. „Wir sind sehr aktiv im Internet, 2004 ging unsere Homepage, die erste Fanclubseite von Rudy überhaupt, ins Netz. Darüber hinaus organisieren wir schon lange Zeit jährlich zwei Konzerte, eins im Frühjahr und eins an Weihnachten“, berichtet die Fanclub-Vorsitzende, die außerdem von ihrer Familie unterstützt wird.
„Ich bin verheiratet, wir haben drei erwachsene Söhne, eine liebe Schwiegertochter und eine süße kleine, fast zweijährige Enkelin“, verrät die gelernte Erzieherin, die keine Unbekannte in der Teckstadt ist: Zwanzig Jahre vor ihrem Ruhestand hat sie in Kirchheim einen Holzspielwaren-Laden geführt.
„Ich bin ein Mensch der, wenn er etwas macht, versucht es gut zu machen, das ist mal mit mehr, mal mit weniger Arbeit verbunden. Ich habe ein gutes Team, sonst könnte man keine Konzerte organisieren“, erzählt Marietta Reiß von ihrem zeitintensiven Hobby.
Eine Leidenschaft, die verbindet
„Rudy gibt uns mit seiner Musik und mit seiner lieben Art überaus viel zurück und weiß unsere Unterstützung sehr zu schätzen“, betont die Kirchheimerin. „Klar gibt es immer Menschen, die unser Arrangement belächeln, aber das stört uns nicht, die wissen gar nicht wie viele wunderbare Stunden und wie viel Spaß wir schon mit unserem „Caruso der Berge“ und seiner langjährigen Lebensgefährtin Franca erlebt haben und wie viele gute Freundschaften durch ihn entstanden sind.“
Es ist vieles, was die Fanclubleiterin dem klassisch ausgebildeten Tenor aus Bozen abnehmen kann, sie macht deutlich: „Ein gutes Vertrauensverhältnis ist natürlich wichtig und bei uns auf alle Fälle gegeben. Unser Fanclub hat im Moment 55 Mitglieder im Alter von 34 bis 92 Jahren: Aus den alten und neuen Bundesländern, einige aus dem Ländle und nicht zuletzt aus Österreich, Belgien, Luxemburg und sogar aus Australien. Rudys Musik und seine Konzerte sind Balsam für die Seele – durch ihn haben sich viele wunderbare Freundschaften über die Grenzen hinaus entwickelt.“
In der Gemeindehalle Jesingen findet am Sonntag, 30. März, das mittlerweile 15. Konzert des Sängers statt. Das diesjährige Frühjahrskonzert trägt den Titel "Wenn im Frühling Blumen blühen". Rudy Giovannini kommt dieses Mal nicht allein. Bei einigen Liedern wird ihn die Luxor Dance Company aus Dresden tänzerisch begleiten. Beginn ist um 14 Uhr. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Restkarten sind an der Tageskasse erhältlich.