Feuerwehr
10.611 Stunden im Ehrenamt geleistet

Bei der Jahreshauptversammlung präsentierte sich die Freiwillige Feuerwehr Lenningen als gut gerüstet. Die Finanzlage der Kommunen wirkt sich allerdings auch auf die Floriansjünger aus. 

Ein Bestandteil der Hauptversammlung waren die Ehrungen für verdiente Mitglieder der Lenninger Feuerwehr.       Foto: Daniela Haußmann

Die Herausforderungen der Feuerwehr werden größer, die finanziellen Ressourcen aber kleiner. Auch in Lenningen, wo Bürgermeister Michael Schlecht bei der Jahreshauptversammlung der Blaulichtorganisation für die nächsten Jahre mit einem Defizit von schätzungsweise zehn Millionen Euro im Gemeindehaushalt rechnete. Gesetzlich sind Kommunen verpflichtet, eine an die örtlichen Verhältnisse angepasste und entsprechend leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten. Sie müssen umsetzen, was der Gesetzgeber auch bei Aufgaben und Standards fordert. Laut Schlecht jagt eine Vorschrift die nächste, eine Verordnung folgt auf die andere. Kommunal sei das immer schwieriger zu stemmen.

Bei nicht alltäglichen Schadenslagen wie etwa Hochwasser oder Waldbränden plädiert Schlecht deshalb dafür, das Einsatzgebiet geografisch deutlich weiter zu fassen und die notwendige Ausrüstung auf Stützpunkte in mehreren Gemeinden zu verteilen – ähnlich wie das bereits im Landkreis Esslingen bei Gefahrguteinsätzen gute Praxis sei. Für den Schultes sind die Katastrophenschutzbehörden auf Landes- und Landkreisebene gefordert, entsprechende Konzepte zu entwickeln.

Jochen Mendl, Kommandant der Gesamtfeuerwehr, kritisierte in diesem Zusammenhang, dass Hersteller für ihre Atemschutzgeräte nur zehn Jahre Ersatzteile vorhalten. „Obwohl funktionstüchtig, müssen wir deshalb die alten durch neue ersetzen“, sagte Mendl. „In der Abteilung Lenningen ist das schon passiert, 2025 folgen Schopfloch und Gutenberg. Kostenpunkt: 50.000 Euro.“

Laut dem Feuerwehrchef rückten die drei Abteilungen im vergangenen Jahr zu 19 Bränden, 55 technischen Hilfeleistungen, 25 Fehlalarmen, fünf Hochwassereinsätzen und drei Gefahrguteinsätzen aus. Damit verbrachten die 114 aktiven Feuerwehrleute insgesamt 3239 Stunden im Einsatz. Mit Übungsdiensten, Aus- und Fortbildungen, Besprechungen und Arbeitsdiensten investierten sie insgesamt 10.611 Stunden in ihr Ehrenamt.

Mendls Stellvertreter, Tobias Gerber, lobte in diesem Zusammenhang den hohen Ausbildungsstand und die Leistungsfähigkeit der Rettungskräfte. Die hatten 2024 diverse Lehrgänge etwa im Bereich E-Mobilität und zur Bewältigung von Vegetationsbränden besucht. Kenntnisse in der Gefahrenabwehr, aber auch im Sicherheits-, Notfall- und Krisenmanagement ließen sich so weiter ausbauen, wie Gerber betonte.

Die 2024 beschaffte Zusatzausrüstung etwa zur Bekämpfung von Vegetationsbränden, Hochwasserlagen, Sturm- und Brandschäden steigern nachhaltig die Schlagkraft der Blaulichtorganisation, wie Christoph Schmid versicherte. Laut dem stellvertretenden Gesamt-Feuerwehrkommandanten reagiert die Feuerwehr damit auf die Auswirkungen des Klimawandels. „Hier hat die Gemeinde kräftig investiert: von 2023 bis Ende 2025 insgesamt 120.000 Euro“, so Jochen Mendl. „Wetterextreme und Katastrophenfälle lassen sich mit diesem Equipment besser bewältigen.“

Auch für Nachwuchs ist gesorgt: Aktuell zählt die Lenninger Jugendfeuerwehr 24 Mitglieder, wie Leiter Christian Löw berichtete. Die hatten sich 2024 mit 61 Übungen auf die spätere Einsatzpraxis vorbereitet. Günther Hummel gab Einblicke in die Alterswehr: Aus ihren Reihen wurden Jürgen Büttner, Günther Hummel und Dieter Kuch für 50 Jahre, Wolfgang Holder, Gunther und Kurt Vollmer für 60 Jahre sowie Heinz Gökeler und Manfred Schott für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt, wie der stellvertretende Gesamt-Feuerwehrkommandant Markus Graf ausführte. Von der Einsatzabteilung wurden Marco Diez, Tobias Gerber und Andreas Sailer für 15 Jahre und Florian Fleischmann für 25 Jahre geehrt. Uwe Diez, Rainer Dümmel, Gerhard Ehni, Dietmar Griesinger und Franz Pfleghar erhielten eine Auszeichnung für 40 Jahre Engagement und Treue.