Das Oldtimer- und Schleppertreffen am See in Schlierbach war ein voller Erfolg. „Das war auch noch ein Auto“, stellt ein älterer Mann im Vorbeigehen fest und schiebt mit Blick auf seine jüngere Begleitung nach: „Der hat Klasse und ist meilenweit entfernt von deinem seelenlosen SUV“. Das saß. Die Rede war von einem goldfarbenen „Daimler Benz 230/8“, der am 19. Mai 1971 direkt vom Band das Licht der Autobahn erblickte. Ein 6-Zylinder mit 120 PS und 451.546 gefahrenen Kilometern. Der zweite Besitzer Adolf Stutz kaufte ihn im Jahr drauf mit 28.000 Kilometern, seitdem wurde er nie abgemeldet.
Das vom Schwäbischen Albverein, Ortsgruppe Schlierbach organisierte Stelldichein der vier- oder zweirädrigen Oldtimer und Traktoren war sehr gut besucht. Matthias Moll, der mit zwei weiteren Kollegen als Einweiser tätig war, betonte: „So viele Besucher und Aussteller waren vor zwei Jahren nicht da.“ Insgesamt zählten die Veranstalter 169 Fahrzeuge. Wer früh vor Ort war, hatte ein weiches Plätzchen auf der grünen Wiese bekommen. Reihe an Reihe standen Schlepper nebeneinander, manche darunter, die wie der „letzte Güldner“ von Markus Zuckriegel aus Albershausen mit neuer Farbe aufgehübscht worden waren. in der Nähe parkten zwei junge Frauen einen „Porsche Diesel 218“. Ein roter 2-Zylinder aus dem Jahr 1959, den Rosalie Ziegler ihr eigenen nennt. „Den wollte ich unbedingt haben, meine Kollegen finden es gut“, verriet die 19-Jährige aus Hattenhofen, die sich als Kfz-Azubi-Botschafterin bei Porsche outete und mit ihrer Freundin Celina Schiller zu Besuch war. Staunen ließen auch die Zweiräder wie die leuchtend gelbe „3-Gang Kreidler Flory“, die Jörg Lambauer als 15-jähriger Bub von seinem Vater bekommen hatte. „Getunt auf 5 oder 6 PS war das damals mit 80 bis 90 km/h der Mercedes unter den Mofas“, so der heute 62-jährige Kirchheimer.