Ausreichend Parkmöglichkeiten in Wohngebieten, den Trinkbach aufwerten und erlebbar machen oder Wohnmobilstellplätze und Campingplätze anbieten - das sind nur einige der Anregungen, welche die Ohmdener bei einer Bürgerumfrage angegeben haben. 750 Haushalten wurden Fragebögen zugesendet, von denen 173 ausgefüllt zurück ins Rathaus kamen. „Das ist eine hohe Teilnahme. Das zeigt, dass die Bürger ein starkes Interesse an der Ortsentwicklung haben“, erklärt Nicole Stehle-Schwarz vom Architektenbüro Baldauf, die das Konzept entwickelt hat.
Abgefragt wurden Punkte wie Mobilität, Landschaft, Wohnen, Freizeit oder den Lieblingsort in Ohmden. „Am meisten gaben die Menschen ihr eigens Zuhause oder den eigenen Garten als Lieblingsplatz an“, sagt sie und fügt hinzu: „Aber auch der Bergwald, das Musikerhäusle oder der Blick auf die Teck waren sehr beliebt.“ Aus den Ergebnissen wurden dann mehrere Leitsätze konzipiert: Die Landschaft um Ohmden soll geschützt und zur „naturnahen Freizeit-Oase weiterentwickelt werden.“ Außerdem sollen das Ober- und Unterdorf stärker zusammenwachsen. Den Bewohnern war es auch ein Anliegen, den Trinkbach und den Zeller Bach erlebbar zu machen. Zudem sollen Brachflächen und Baulücken genutzt werden, jedoch soll der dörfliche Charakter der Kommune in seiner Qualität erhalten bleiben. Zu guter Letzt soll laut dem Gemeindeentwicklungskonzept auch ein Versorgungs- und Wohnangebot Bürger von jung bis alt ansprechen.
Die Stadtplanerin warnt jedoch davor, das Konzept als fertiges Dokument zu sehen. „Es ist eher eine Arbeitshilfe, bei der die Gemeinde nachschauen kann, welche Ziele festgelegt worden sind, wie sich die Kommune entwickelt hat und was die Bürger wollen.“
Ohmden hat bereits Ziele und Maßnahmen festgelegt, die in den nächsten acht Jahren umgesetzt werden sollen. „Neben der Beseitigung der Engstelle an der Haupt- und Zeller Straße in Zusammenhang mit der Herstellung von barrierefreien Bushaltestellen in der Ortsmitte und der Realisierung eines Fußgängerüberweges soll im Jahr 2022 das denkmalgeschützte Rathaus saniert werden“, sagt Ohmdens Bürgermeisterin Barbara Born. Auch eine Erweiterung des Kindergartens steht auf dem Plan. Dazu gibt die Gemeinde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag.
In dem Gemeindeentwicklungskonzept wurden drei Handlungsräume ausgemacht, die für die Entwicklung der Gemeinde in den nächsten 15 Jahren, und damit für die Umsetzung des städtebaulichen Leitbilds, von großer Bedeutung sind. So soll eine starke Ortsmitte entwickelt werden, bei der die Versorgung und Identität im Mittelpunkt steht. Als zweites Ziel soll in dem Bereich Freizeit und Soziales die Wiestalaue als Generationentreffpunkt weiterentwickelt werden. Zum dritten Handlungsraum zählen Natur und Freizeit mit dem Schwerpunkt auf Erholung und Erleben in Wiesen, Wäldern und im Schieferbruch.
Das Entwicklungskonzept finden Interessierte auf www.gemeinde-ohmden.de unter der Rubrik „Bauen“.