Es ist Freitagabend in Bissingen, und wie so oft sitzen ein paar Männer vor dem Vereinsheim der Oldtimer-Veteranen-Gemeinschaft. Hier wird zusammengesessen, und das nicht erst seit gestern. Die OVG Bissingen wurde bereits 1995 gegründet. Seitdem ist einiges passiert – aber das Wichtigste ist geblieben: das große Treffen und die Kameradschaft.
Das große Treffen
Am Sonntag, 1. Juni, wird das Gelände der Firma Weissinger wieder zum Treffpunkt für all jene, die das Geräusch alter Motoren lieben. Dann richtet die Oldtimer-Veteranen-Gemeinschaft Bissingen ihr großes jährliches Oldtimertreffen aus, dieses Jahr zum 30. Mal.
Ab 10 Uhr kommen die Fahrzeuge: Traktoren, Motorräder, Autos – viele der Fahrzeuge sind auf Hochglanz poliert, andere tragen ihre Jahre sichtbar mit sich. Die Straße zur Firmeneinfahrt ist nur für die Teilnehmenden offen. Wer einfach nur die „alten Schätzchen“ anschauen will, stellt sein Auto außen ab und läuft rüber. Aus Erfahrung ist der Platz zwischen halb 12 und 14 Uhr am vollsten: Da riecht es nach Gegrilltem, der Kaffee fließt, und irgendwo sagt garantiert jemand: „So einen hatte mein Onkel früher auch.“
In den Anfangsjahren des Clubs gab es mehr als das Treffen. Damals veranstaltete die Oldtimer-Veteranen-Gemeinschaft zusätzlich Rallyes – kleine, aber aufwendig geplante Fahrten bis in den Kreis Göppingen. „Schön war das“, erinnert sich Gründer Herbert Hummich, „aber irgendwann war’s einfach zu viel.“

Was man halt so braucht
Geblieben ist der Teilemarkt, der ist seit einigen Jahren fester Bestandteil der Veranstaltung. Rund 15 Stände kommen jedes Jahr zusammen. Wer sucht, findet, und wer nichts braucht, bleibt manchmal trotzdem hängen. Es wird um Rat gefragt, gefachsimpelt und weiterverwiesen.
Auch das Kinderferienprogramm ist seit Jahren fester Bestandteil des Vereins. „Das Highlight für die Kinder ist jedes Jahr, wenn wir am letzten Tag mit den Kindern auf dem Traktor durch einen Parcours fahren“, erklärt Vorstand Mark Rothweiler.
Wir sind schon rumgekommen, so ist das nicht.
Herbert Hummich, Gründer der OVG
Was ebenfalls geblieben ist, sind die Geschichten. Von Ausfahrten, die die Mitglieder damals unternommen haben – nach Südtirol, durch den Schwarzwald, über die Alpen und zurück. „Wir sind schon rumgekommen, so ist das nicht“, erzählen Herbert Hummich und Detlef Heine und lachen.
Dass das alles so läuft, ist nicht selbstverständlich. Der Verein hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert – und an manchen Stellen auch verabschiedet. Die Rallyes gibt es nicht mehr, der Nachwuchs ist rar geworden. Geblieben ist, was trägt: das Miteinander, das Treffen, der Freitagabend im Vereinsheim.

Freitags immer offen
Gegründet wurde der Verein an einem Freitag, den 13. – im Januar 1995. Was die Mitglieder bis heute eint, ist das gemeinsame Interesse – und der Wunsch, das Schrauben nicht nur für sich zu machen. Die Kameradschaft war von Anfang an das, was den Verein zusammengehalten hat und auch bis heute trägt, bestätigen die Männer. Das Älteste der 57 Mitglieder wird 89 Jahre alt. „Wir hatten auch schon Mitglieder, die mussten wir dann aufs Motorrad lupfen. Aber wenn sie oben sind, dann geht’s“, erzählt Hummich. Freitagabends findet sich im Vereinsheim meistens jemand zum Schwätzen und Platz ist immer – auch für neue Gesichter. Wer mag, kann gern einfach vorbeischauen.
Info
Das Oldtimertreffen mit Teilemarkt findet am Sonntag, 1. Juni, ab 10 Uhr auf dem Gelände der Firma Weissinger in Bissingen statt. Der Eintritt ist kostenlos.






