Zwischen Neckar und Alb
320 Tonnen tragen den Zug über den Neckar

Bahn Für die neue Strecke von Stuttgart nach Ulm wird nun in Wendlingen weitergebaut.

Wendlingen. In der Hälfte der Zeit mit dem Zug von Stuttgart nach Ulm fahren: 2025 wird es möglich. Dann wird die neue Strecke eröffnet, auf der der ICE statt einer Stunde bloß noch eine halbe braucht. Bis es soweit ist, steht der Deutschen Bahn aber noch jede Menge Arbeit bevor: Die zwei Eisenbahnüberführungen Wendlingen und Neckartalbahn müssen gebaut und die Gleise in Oberboihingen und Wendlingen verlegt werden. 24 Millionen Euro kostet das Projekt.

Am Dienstag ist der zweite Bauabschnitt der Neckarbrücke in Wendlingen in Angriff genommen worden. „136 Meter lang wird die Neckarbrücke, 13,5 Meter breit und zehn Meter hoch“, sagte Peter Wer, Manager der Deutschen Bahn AG. 800 Kubikmeter Beton würden dafür verbaut, 320 Tonnen werde die Konstruktion wiegen. Der Startschuss für den Bau fiel im November vergangenen Jahres. Damit die Brücke bis Ende dieses Jahres fertig wird, sind auf der Baustelle im Schnitt zehn bis zwanzig Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Max Bögl und Leonhard Weiss (ARGE) beschäftigt. Die Brücke wird in drei Bauabschnitten errichtet. Der erste Teil führt über freies Gelände, der zweite über den Neckar und der dritte über die Kreisstraße K 1219.

Am Dienstag wurde im zweiten Abschnitt ein weiterer Stahlwerksträger von zwei Kränen im Tandemhub in Position gebracht. Er ist Teil eines Traggerüsts mit sechs Stahlwerkträgern von jeweils 38 Metern Länge und 45 Tonnen Gewicht. Drei Träger sind bereits angebracht, zwei werden hinzukommen. Welche Arbeitsschritte dann noch folgen, erklärte ARGE-Bauleiter Tobias Franz: „Über das Traggerüst wird eine u-förmige Holzverschalung gelegt, die vor Ort aus vorgefertigten Bauteilen zusammengesetzt wird.“

Anschließend werde in die leeren Schalen Beton gegossen. „Nach dem Aushärten wird der Beton mit Stahlseilen umspannt, die seine Festigkeit erhöhen“, erläuterte Franz. Dann sei der Beton stabil genug, sodass er keine Stütze mehr brauche. Stahlgerüst und Verschalung könnten dementsprechend abgenommen werden. Übrig blieben die u-förmigen Betonwände. „Über die wird eine Platte gelegt“, ergänzte Manager Peter Wer. „Sie wird die zukünftige Fahrbahn mit zwei Gleisen.“ Der Hohlraum in der Mitte der Konstruktion bleibe erhalten. „Damit während des Betriebs Handwerker von unten Wartungsarbeiten an den Gleisen vornehmen können.“Miriam Steinrücken