Schlierbach. „Wir haben nun ein Arbeitspapier an der Hand, das uns Empfehlungen und Hinweise für die Weiterentwicklung der Gewässer auf unserer Gemeindemarkung gibt“, freut sich Schlierbachs Bürgermeister Sascha Krötz bei der Vorstellung des Planwerks, das die Gemeinde zusammen mit ihren Nachbarkommunen Albershausen und Hattenhofen in Auftrag gegeben hatte. Rund 40 Kilometer Fließgewässer wurden über alle Jahreszeiten hinweg betrachtet und dokumentiert.
Herausgekommen ist ein dickes Bündel an Unterlagen, bestehend aus detaillierten Gewässerkarten und einem umfangreichen Textteil, der neben den Gewässerbeschreibungen auch mögliche Maßnahmen und Projektskizzen zur naturnahen Weiterentwicklung der Wasserläufe beinhaltet. Ziel des Plans ist es, wo immer möglich Fließgewässer in einem naturnahen Zustand zu belassen oder zu renaturieren. Das dient nicht nur der Natur – intakte Fließgewässer tragen auch zum Hochwasserschutz bei, wenn um die Bachläufe herum sogenannte Retentionsflächen vorhanden sind, die bei Hochwasser einfach überflutet werden können.
Für Schlierbach ist die Bestandsaufnahme mit einem guten Endergebnis verlaufen, wie Bürgermeister Krötz betont, denn im Ort sind nur vergleichsweise wenige Wasserläufe verdolt, viele Bachläufe sind noch recht naturnah. „Das sieht in den anderen Kommunen teilweise anders aus.“ Für Kopfschütteln sorgte im Ratsrund allerdings, dass Entwässerungsgräben, die teils vor vielen Jahren künstlich angelegt wurden, um Felder bewirtschaftbar zu machen, nun qua gesetzlicher Vorgabe als Fließgewässer eingestuft werden müssen – auch wenn sie die meiste Zeit des Jahres trocken liegen. „Da hört man dann doch den Amtsschimmel wiehern“, so Marco Emmert von der CDU. Volkmar Schreier