Nürtingen. Bei der Firma Kemmler gibt es Grund zu feiern: Seit einem halben Jahrhundert befindet sich die Nürtinger Filiale am heutigen Standort in Zizishausen. Außerdem besteht Kemmler in Tübingen seit 135 Jahren.
Die Geburtsstunde des Baustoffunternehmens lag im Jahr 1885 - zur Zeit von Kaiser Wilhelm I. und Otto von Bismarck. Damals hatte Firmengründer Michael Pflumm die Pulvermühle in Dußlingen gekauft und mit der Produktion von Zementwaren begonnen. Den Grundstein für den heutigen Baustoffhandel legte Pflumm bereits in den 1890er-Jahren.
1901 trat Johannes Kemmler nach der Heirat von Pflumms Tochter in leitender Position in das Unternehmen des Schwiegervaters ein. Kemmler war gelernter Kaufmann und baute den Betrieb zu einem Industrieunternehmen aus. Seit 1908 befindet sich der Stammsitz der Firma in Tübingen. 1910 zog sich Pflumm aus dem Unternehmen zurück, und Johannes Kemmler wurde alleiniger Inhaber.
1956 übernahm sein damals erst 19 Jahre alter Enkel Peter Kemmler nach einem schweren Unfall seines Vaters Dr. Hans Kemmler in vierter Generation die Führung des Familienunternehmens. Peter Kemmler startete in den Folgejahren die Expansion im Baustoffhandel mit aktuell 26 Niederlassungen in Baden-Württemberg und Bayern. Nürtingen wählte Kemmler 1968 aufgrund der idealen Lage als Standort aus, denn die Stadt lag auf halber Strecke zwischen Tübingen und der Stuttgarter Niederlassung.
Mit dem Kauf der Baustoffhandlung Karl Schweizer am Güterbahnhof gründete er die damals sechste Fachhandels-Niederlassung. Der Betrieb in der Innenstadt war allerdings in die Jahre gekommen. Daher entschied sich Kemmler bereits ein Jahr später für einen Neubau im gerade erschlossenen Gewerbegebiet des Ortsteils Zizishausen. Von Beginn an besaß die Filiale dort eine der ersten Fliesen-Ausstellungen von Kemmler überhaupt. Der alte Standort wurde nach der Eröffnung der heutigen Nürtinger Niederlassung aufgegeben.pm