Seit 13 Jahren betreibt die Netze BW als 100-prozentige Tochter der EnBW das Notzinger Stromnetz mit einer Gesamtlänge von 67,3 Kilometern. Weitere sieben Jahre läuft der aktuelle Konzessionsvertrag noch. In der letzten Sitzung des Gemeinderats war Regionalmanager Tobias Kemmler zu Gast, um über aktuelle Arbeiten im Ort sowie den allgemeinen Status Quo zur Versorgung der Gemeinde durch die Netze BW zu informieren.
Bauarbeiten bis Dezember
Derzeit werden im Auftrag der Netze BW abschnittsweise Stromkabel in beide Gehwege entlang der Wellinger Straße von Hausnummer 1 (Höhe Altes Rathaus/Volksbank) bis zur Wellinger Straße 37 (Einmündung Hermannstraße/Bergstraße) verlegt. Gestartet sind die Arbeiten inklusive der Umleitung des Verkehrs am 6. Oktober. Der Abschluss ist für den 21. Dezember vorgesehen. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Dachständer der dort versorgten Häuser abgebaut. Hintergrund ist eine höhere Stromversorgungssicherheit und ein geringerer Wartungsaufwand. Darüber hinaus werden die dort noch vorhandenen Hängeleuchten der Straßenbeleuchtung durch Masten ersetzt. „Auch die Trafostation am neuen Feuerwehrhaus wurde aufgestellt“, ergänzte Tobias Kemmler.
1,8 Millionen Euro investiert
In den Jahren 2020 bis 2024 habe die Netze BW insgesamt rund 1,87 Millionen Euro in das Notzinger Stromnetz investiert, berichtete der Regionalmanager. Zu den Hauptmaßnahmen zählten dabei Erneuerungen im Bereich der Nieder- und Mittelspannung in Form von Kabelverlegungen und dem Abbau von Freileitungen. Ebenso wie die Installation neuer Umspannstationen sowie Erschließungsarbeiten (Gewerbe- und Baugebiet). Die sichere Stromversorgung der Notzinger und Wellinger Bürgerschaft sei „ein extrem hohes Gut“, betonte Tobias Kemmler. Ein Blick auf die örtliche Störungshäufigkeit liefert dazu eine positive Bilanz: „Waren es im Jahr 2021 gesamt noch rund neuneinhalb Minuten Stromausfall verteilt auf alle Notzinger Netzkunden, so sind es im laufenden Jahr nur noch rund zwei Minuten“, berichtete Kemmler. Zum Vergleich: „In Frankreich gibt es über alle Netzkunden pro Jahr rund eine Stunde Stromausfall, in den USA zwei bis vier Stunden pro Jahr. In Deutschland waren es 2023 rund 13 Minuten“, ergänzte der Netze BW-Regionalmanager.
Zunahme an Photovoltaik
Was die Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Notzingen angehe, so seien im Vergleich der Jahre 2023 und 2024 30,3 Prozent an PV-Anlagen dazugekommen. Waren es vor zwei Jahren 267, so konnte die Netze BW letztes Jahr 348 Anlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 2,74 Megawatt (+ 28,95 Prozent zum Vorjahr) verzeichnen. Balkonkraftwerke waren es 2024 insgesamt 33. „Nicht alle werden uns gemeldet, die sind dann auch nicht erfasst“, ergänzte Kemmler. Die Einspeisevergütung sei von 296.510 Euro im Jahr 2023 um 1,35 Prozent auf 300.531 Euro im vergangenen Jahr gestiegen. „Wärmepumpen sind es aktuell 110 – zumindest die uns bekannten. Sie uns zu melden, ist sinnvoll, damit das Stromnetz entsprechend darauf eingestellt wird. Noch sind sie ein zartes Pflänzchen, deren Zahl wird zunehmen.“
Elektrifizierte Fahrzeuge seien es in Notzingen und Wellingen derzeit 156, davon 112 Elektroautos und 44 Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge. Das entspreche zusammen sechs Prozent des Gesamtfahrzeugbestandes im Ort. „Dazu gibt es 84 Ladestationen mit 88 Ladepunkten, die der Netze BW mit einer Gesamtleistung von 1100 Kilowatt gemeldet sind“, berichtete Tobias Kemmler im Notzinger Gemeinderat.

