Weilheim · Lenningen · Umland
75 Mal musste die Lenninger Wehr im vergangenen Jahr ausrücken

Hauptversammlung Bürgermeister Schlecht kritisiert die drastische Preissteigerung bei Einsatzfahrzeugen.

Kommandant Jochen Mendl und Bürgermeister Michael Schlecht (rechts) konnten bei der Hauptversammlung eine Reihe von Jubilaren ehren.  Foto: Daniela Haußmann

Lenningen. „Die Herausforderungen für die Feuerwehr werden größer, die finanziellen Ressourcen aber kleiner“, sagte Bürgermeis­ter Michael Schlecht bei der Jahreshauptversammlung der Lenninger Feuerwehr. Ziel sei, auch in den nächsten Jahren in die Ausstattung der Blaulichtorganisation zu investieren. „Dabei muss allen bewusst sein, dass Beschaffungen entsprechend ihrer Dringlichkeit zeitlich gestaffelt werden“, so der Rathauschef. Als Beispiel nannte er die Sanierung der Feuerwehrhäuser, die mit Blick auf die Herausforderungen der Gemeinde aktuell nicht die höchste Priorität besitze.

Michael Schlecht kritisierte die drastischen Preissteigerungen bei Einsatzfahrzeugen. 2022 kostete ein Löschgruppenfahrzeug rund 350 000 Euro, der Landeszuschuss lag bei 92 000 Euro. Jetzt sind es gut 450 000 Euro. Eine entsprechende Neuanschaffung der Abteilung Gutenberg sei im Haushalt berücksichtigt. Die Förderung betrage rund 96 000 Euro. Für Schlecht ein Unding, da die Preissteigerungen voll zulasten der Kommunen gingen.

Um für Katastrophenfälle durch Wetterextreme gerüstet zu sein, sollen in Unterlenningen Sporthalle und Feuerwehrhaus als Not­unterkunft und Krisenzentrale fungieren. Beide Gebäude gilt es technisch auf den Notstrombetrieb vorzubereiten – die Kosten dafür betragen etwa 200 000 Euro.

16 Brände

Laut Gesamtfeuerwehr-Kommandant Jochen Mendl rückten 2023 die Abteilungen Lenningen, Gutenberg und Schopfloch 75 Mal aus. In 2836 Einsatzstunden bewältigten die Feuerwehrleute 16 Brände, 24 technische Hilfeleistungen, 14 Fehlalarme und 16 Unwettereinsätze. In fünf Fällen unterstützten sie den Rettungsdienst. Es wurden diverse Lehrgänge besucht, wie der Schopflocher Abteilungskommandant Tobias Gerber berichtete. Außerdem bauten Einsatz- und Führungskräfte in 2560 Übungsstunden ihre Kenntnisse für die Gefahrenabwehr aus.

Im Ernstfall sorgt die 2023 für alle Abteilungen beschaffte Einsatzkleidung im Wert von 150 000 Euro für einen hohen Eigenschutz, betonte Christoph Schmid, stellvertretender Kommandant der Abteilung Lenningen. Um Hochwassereinsätze und Vegetationsbrände künftig noch besser zu bewältigen, werden dieses Jahr rund 40 000 Euro in Zusatzausrüstung investiert.

Jugendfeuerwehr hat 27 Mitglieder

Auch für Nachwuchs ist gesorgt: Aktuell zählt die Lenninger Jugendfeuerwehr laut ihrem Leiter Christian Löw 27 Mitglieder. Günther Hummel gab Einblicke in die Alterswehr: Aus ihren Reihen wurden Ulrich Ehni für 50 Jahre, Hans Gienger für 60 Jahre und Erwin Ehni für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt, wie Gutenbergs Abteilungskommandant, Markus Graf, erzählte. Für 25 Jahre Einsatzdienst erhielten Jochen Gökeler und Tobias Schmid eine Auszeichnung. Gerhard Bächtle und Michael Huttenlau wurden aus ihrem Amt als Kommandanten der Abteilungen Gutenberg und Schopfloch verabschiedet. Daniela Haußmann