Auf der Tagesordnung des Zeller Gemeinderates stand einmal mehr der umstrittene Stadionneubau am Zeller Berg: Externe Unterstützung soll das Planungsverfahren weiter vorantreiben und hohe Transparenz gewährleisten. Ein Antrag auf Vertagung wurde denkbar knapp mit sieben zu sechs Stimmen abgelehnt.
Mit dem gleichen Abstimmungsergebnis beschloss der Gemeinderat die Vergabe von Ingenieursleistungen. Projektleitung und Koordination für das Bebauungsplanverfahren soll das Büro mquadrat übernehmen. Für die Durchführung eines öffentlichen Teilnahmewettbewerbs und einer beschränkten Ausschreibung zur Herstellung des technischen Bauwerks geht der Auftrag an das Ingenieurbüro Viscan Solutions. Das wird die Gemeinde 50 000 Euro an Vorleistung kosten – und die Voraussetzungen für eine Entscheidung des Landratsamts schaffen.
Kontroverse Diskussionen gab es im Vorfeld der Abstimmung: „Um eine neue Kultur in den Gemeinderat einzubringen und bei einer möglichen Ablehnung durch das Landratsamt einen finanziellen Schaden von der Gemeinde abzuwenden“, beantragten die Fraktionen Bürgerforum und Freie Wähler gemeinsam, den Tagesordnungspunkt zu vertagen. Das Landratsamt fordere ein eindeutiges Konzept bezüglich des Sportstättenbaus in der Auffüllung sowie die Bedürftigkeit des Sportplatzes nachzuweisen.
Für Hans-Ulrich Lay (Bürgerforum) sind damit neue Voraussetzungen entstanden. Mit der Vergabe von Ingenieursleistungen werde nicht die Begründung, dass man einen Sportplatz in dieser Größe benötige, erarbeitet. Dazu Bürgermeister Christopher Flik: „Größe, Kubatur und Umsetzung sind Bestandteil des Bebauungsplanverfahrens.“ Die Beauftragung eines Partners zur Durchführung des Verfahrens sei ein Punkt für die heutige Beschlussfassung.
Die Anfragen von Michael Dreher und Martin Holl (beide Freie Wähler), was denn mit der Aufarbeitung der im letzten Jahr gefassten Beschlüsse sei, konterte der Schultes: „Da halte ich Wort.“ Die beschlossene Mediation werde in die Gemeinderatssitzung aufgenommen. Ziel sei die Ausschreibung in einem transparenten Verfahren. „Mit dem heutigen Beschluss machen Sie nichts anderes, als uns das Okay für die Weiterarbeit zu geben“, versicherte der Bürgermeister.