Bissingen. In Zeiten angespannter Haushaltslagen kommt diese Nachricht gerade Recht: Gemeinsam mit der Stadt Kirchheim erhält Bissingen vom Land Baden-Württemberg 1,4 Millionen Euro für die Abwasserentsorgung. „Das hat uns natürlich sehr gefreut“, sagt Bürgermeister Marcel Musolf. Hintergrund: Das in die Jahre gekommene Sammelklärwerk in Nabern wird stillgelegt und an die Gruppenkläranlage in Wendlingen angeschlossen. Formal ist Bissingen dem Zweckverband bereits im Mai dieses Jahres beigetreten.
Zwei Kilometer lange Trasse
Allerdings wird für den Anschluss auch der Bau einer rund zwei Kilometer lange Kanaltrasse notwendig. Diese wird in ihrem Verlauf die Autobahn unter- und die beiden Tunnel der ICE-Strecke Stuttgart-Ulm überqueren. An diesen Schnittstellen wird die Abwasserleitung in einem Mantelrohr verlegt, um sowohl das Abwasserrohr als auch die Umwelt vor einem Leck zu schützen. Die Trasse führt auch über Dettinger Flur und da gibt es noch einige Grundstücksüberlassungen zu klären. Voraussichtlich wird der ideale, sprich kürzeste Weg, nicht immer einzuhalten sein. Dennoch geht der Gemeindechef davon aus, dass im September mit dem Bau begonnen werden kann. Bei geschätzt einem Jahr Bauzeit dürfte der Anschluss an das Wendlinger GKW bis September 2023 dann vollzogen sein.
Zusätzliche Wassermenge
Über die zukünftige Trasse soll das Abwasser in das Kanalnetz in Kirchheim und von dort über das Ortsnetz zum Klärwerk Wendlingen geleitet werden. Das bedeutet natürlich eine größere Wassermenge, welche durch die Leitungen fließt und eine größere Belastung des Materials bedeuten wird. In diesem Zuge werden daher vier Kanalhaltungen vergrößert, um auch mehr Wasser schadlos durchleiten zu können. Das sensible Thema Wasser wird dort gründlich angegangen: An diesen Schnittstellen wird die Abwasserleitung in einem Mantelrohr verlegt, um sowohl das Abwasserrohr selbst als auch die Umwelt vor einem Leck zu schützen.
„Mit den jetzt anstehenden Baumaßnahmen leisten die Gemeinde Bissingen und die Stadt Kirchheim einen wichtigen Beitrag für eine effiziente und zeitgemäße Abwasserbehandlung“, sagte dazu Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker in Stuttgart.
Die geplanten Maßnahmen sorgen zudem für eine Entlastung der natürlichen Gewässer im Gießenaubach und Jauchertbach und damit für eine Verbesserung deren Wasserqualität. Ganz praktisch hat die Zusammenlegung auch den Vorteil, dass die Kläranlage Bissingen-Nabern nicht mehr überwacht werden muss. Thomas Zapp