Was muss passieren, dass eine Kirche heutzutage bis auf den letzten Platz gefüllt ist und sogar noch zusätzliche Stühle aufgestellt werden müssen? Die Antwort ist einfach. Es müssen nur die Lenninger Schulen zu ihrem traditionellen Adventskonzert einladen. Das war am Donnerstagabend wieder der Fall. Die katholische Kirche in Oberlenningen platzte aus allen Nähten. Wer nicht rechtzeitig da war, musste stehen. Ungefähr 150 junge Musikerinnen und Musiker der Realschule, der Haupt- und Werkrealschule sowie der Grundschule und der Musikschule stimmten die rund 500 Besucher im Kirchenschiff eine Stunde lang sowohl stimmungs- als auch schwungvoll auf die Weihnachtszeit ein.
„Die heutige Veranstaltung soll uns nicht nur mit musikalischer Vielfalt begeistern, sondern auch die Gemeinschaft unserer Schulen stärken und uns daran erinnern, wie wichtig es ist, in dieser besonderen Zeit zusammenzukommen“, sagte Theresa-Maria Breier, die Rektorin der Grund- und Werkrealschule Lenningen, die das Publikum in der katholischen Kirche begrüßte. Breier bedankte sich bei allen Beteiligten für deren Engagement und vor allem bei den beiden Lehrern Annegret Führinger und Joachim Maier, die in diesem Jahr das Adventskonzert federführend organisiert hatten. Nur dadurch sei ein Event wie das Adventskonzert – die Rektorin sprach von einem musikalischen Feuerwerk – erst möglich geworden.
Hoffnung als wichtiges Thema
Dass Weihnachten vor allem etwas mit dem Thema Hoffnung zu tun hat – in einigen Fällen auch mit der Hoffnung auf weiße Weihnachten –, zeigten nicht zuletzt die beiden Musikstücke, die beispielsweise der Realschulchor und die Kids der Musikschule mitgebracht hatten. „Draußen ist’s dunkel, alles verschneit“, hieß es in dem Song der Realschüler, und die Flöten- und Gitarrenkinder um Vera Reinold von der Musikschule baten mit dem Stück „Let it snow“ musikalisch um einen Wetterumschwung zu Weihachten.
Erst ganz kurz vor dem Konzert hatten sich Maria, Uliana zusammen mit Vari am Klavier und Semjon an der Gitarre dazu entschlossen, unterstützt von ihrer Lehrerin Alexandra Lomovcev, das ukrainische Lied „Schedrick“ zu präsentieren. Alle vier Kinder sind mit ihren Familien vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet und gehen in Lenningen zur Schule. Im Englischen heißt das Lied „Carol of the bells“. Es erzählt die Geschichte einer Schwalbe, die zu einem Mann fliegt und ihm prophezeit, dass ihm im kommenden Frühling sehr viel Gutes widerfahren wird.
Die Ukulele-AG der Realschule hatte den „Little Drummer Boy“ im musikalischen Gepäck und der Tschakka-Projektchor der dritten und vierten Klasse unter der Leitung von Joachim Maier die Lieder „Gott kommt in die Welt aus Liebe“ und „Gott ist nah“. Bevor der Chor der Lehrer mit Annegret Führinger am Dirigentenpult zum Ende des Adventskonzerts hin mit „Dona nobis pacem“ wieder besinnlichere Töne anstimmte, hatte der Chor der Werkrealschule mit „Merry Christmas everyone“ das Publikum zum Mitwippen eingeladen. Den fulminanten Schlusspunkt setzen am Ende aber die Band der Realschule unter der Leitung von Matthias Bender zusammen mit dem Chor der Schüler und der Lehrer, die gemeinsam das swingende Publikum zum „Rockin’ around the Christmas Tree“ einluden.