Aichelberg. Die Nachricht kommt völlig überraschend: Aichelbergs Bürgermeister Martin Eisele gibt sein Amt aus gesundheitlichen Gründen auf. Dies gab er im Gemeinderat am Donnerstagabend bekannt. In einer persönlichen Erklärung am Ende der Sitzung teilte er mit, dass er vor Kurzem den dringenden ärztlichen Ratschlag erhalten habe, in Zukunft doch kürzer zu treten. Aber kürzer treten sei als Bürgermeister in einer kleinen Gemeinde nicht möglich, sagt Eisele. „Unter Abwägung der Gesamtumstände habe ich mich deshalb schweren Herzens entschlossen, meine Tätigkeit bereits vor dem offiziellen Ende meiner dritten Amtsperiode zu beenden.“ Er habe den Antrag auf Entlassung bei Landrat Wolff bereits eingereicht, erläuterte er im Gemeinderat. Ende November soll Schluss sein, mit dann 63 Jahren. Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin soll bereits am 1. Dezember antreten. Das ist in einem halben Jahr. Die Stellenausschreibung werde man einleiten, so Eisele, so dass einer geordneten Übernahme der Amtsgeschäfte nichts im Wege stehe.
Eisele machte deutlich, dass ihm der Abschied schwerfällt. Seit dem 1. August 2001 habe er das Privileg, Bürgermeister dieser liebenswerten Gemeinde sein zu dürfen. „Ich darf Ihnen versichern, dass mir diese Aufgabe bis zum heutigen Tag sehr viel Freude bereitet.“ Er dankte dem „ganz wunderbaren Team“ im Rathaus und allen Mitgliedern des Gemeinderats „für die stets konstruktive und kooperative Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde“.
Eisele war bei seiner ersten Wiederwahl unangefochten. Bei der zweiten hatte er in Marcel Straub einen Herausforderer aus dem Ort. Eisele konnte sich mit 56,7 Prozent der Stimmen durchsetzen. Das war vor vier Jahren. Gewählt ist er bis zum 31. Juli 2025.
Auf den Nachfolger oder die Nachfolgerin könnte die große Aufgabe zukommen, ein interkommunales Gewerbegebiet an der Autobahn unter Führung der Gemeinde Aichelberg zu entwickeln. Eisele hat dazu jahrelang die Vorarbeit geleistet. Jetzt kommt es auf das Votum der Region Stuttgart an, ob das Gewerbegebiet kommen darf. js