Kirchenkonzert
Akkordeonorchester begeistert in der Georgskirche

Bei der Benefizveranstaltung in Dettingen stellten auch junge Nachwuchstalente ihr Können unter Beweis.

Ein abwechslungsreiches Programm präsentierte der Akkordeonverein in der Georgskirche.  Foto: pr

Dettingen. Das Benefizkonzert des Akkordeonvereins Kirchheim unter der Leitung von Claudia Petrow, das durch jugendliche Nachwuchstalente der Musikschule Kirchheim und dem zwölfjährigen Akkordeon-Talent Tilo Reimann bereichert wurde, sorgte in der Dettinger St. Georgskirche für viele Gänsehaut-Momente.

Mit Spielwitz, Virtuosität und Leidenschaft wurden die zahlreichen Zuhörer vom ersten Stück an emotional mitgenommen auf eine musikalische Reise, die durch unterschiedliche Musik-Genres namhafter Komponisten der Moderne und Klassik führte. Die These, die Moderator Martin Moll in seiner Begrüßung in den Raum stellte, dass es nichts gäbe, was man auf dem Akkordeon nicht spielen könnte, wurde vom 21-köpfingen Orchester in dem eineinhalbstündigen, kontrastreichen Konzert ein weiteres Mal bestätigt.

Der musikalische Reigen begann mit dem Tango „Melodia en La menor“ von Astor Piazzolla und wurde mit „Scherzo“ von Ludwig van Beethoven fortgesetzt. Beide Stücke wurden von Günther Kölz vom Hohner-Konservatorim Trossingen für Akkordeonorchester arrangiert. Nach diesem flotten Stück war mit „Morgenstimmung“ von Edvard Grieg sehr viel Gefühl gefragt.

Im Anschluss and diese drei Stücke hätte der Übergang zum Streichtrio der Musikschule in der Besetzung Anja Göser (Violine), die kurzfristig für ihre erkrankte Tochter Emma einsprang und den beiden Jugendlichen Aaron Tenggara (Violine) und Jaro Patz (Cello), abgestimmter nicht sein können. Das Trio überzeugte nicht nur in seiner harmonischen und souveränen Spielweise sondern auch in der exakten Artikulation und Intonation der drei Stücke „Kanon in D-Dur“ von Johann Pachelbel, „Trio in do maggiore“ von Joseph Haydn und „Contretanz“ von Beethoven. Mit „One Tango“ ist dem britischen Komponisten Ian Watson ein außergewöhnliches und mitreißendes Werk gelungen. Das darauffolgende Stück ließ die Gedanken unweigerlich nach Griechenland schwenken, auch wenn der Sirtaki „Zorbas Dance“ von Mikis Theodorakis längst außerhalb der Tavernen in ganz Europa auf Plätzen und Straßen gespielt und getanzt wird.

Ein Höhepunkt des Konzerts war der Auftritt des 12-jährigen Tilo Reimann aus Bissingen. Was vor sechs Jahren bei Großpapa Jürgen begann, wird seit zwei Jahren von Orchester-Dirigentin und Musiklehrerin Claudia Petrow in Bereichen wie Stilistik und Tongestaltung verfeinert. Beeindruckend war die Leichtigkeit und Unbekümmertheit, mit der sich das Akkordeontalent dem Publikum präsentierte und dieses mit der dreiteiligen „Karibik-Suite“ (Calypso, Beguine, Salsa) und dem flotten Stück „Tanz aus Griechenland“ begeisterte. Als Lohn für diesen mutigen und coolen Auftritt erhielt der Jungspund stürmischen Beifall.

Mit dem preisgekrönten Oscar-Film-Song „Raindrops Keep Fallin on my Head“ von Kurt Bacha-rach und dem Rock-Medley „best of Kenny Loggins“ mit den bekannten Titeln „Danger Zone“ aus dem US-Film „Top Gun“, dem Titelsong „Footloose“ und „Welcome to Heartlight“ ging ein tolles Konzert zu Ende, das vom Publikum mit langanhaltendem Applaus bedacht wurde und das eine Zugabe forderte, die das Akkordeonorchester mit „Bella Ciao“ gerne erfüllte. mm