Wanderer müssen seit mehr als sechs Jahren einen großen Bogen um den Wielandstein machen. Seit einem Felsabbruch im Januar 2015 ragt das Oberlenninger Wahrzeichen wie ein abgebrochener Zahn in die Landschaft. Die Wege ringsum sind aus Sicherheitsgründen gesperrt. Weil aufgrund zahlreicher Schutzgebiete für eine Sicherung des Wielandsteins geologische Gutachten im großen Stil erforderlich sind, hat die Gemeinde bislang davon abgesehen, sie zu beauftragen. Dadurch bewegt sich jedoch nichts.
Dem Revierförster Alexander Klein ist die Hängepartie ein Dorn im Auge: „Es ist ein zähes Thema“, sagt er. Nun schlägt er vor, die bestehenden Wanderwege von oben und unten zu öffnen. Als sicheres Zwischenstück könnte vom Plateau vor dem Wielandstein aus ein neuer Pfad zur Schafsteige führen. Von Oberlenningen her würde der Förster zur Ruine hin einen schmalen Steg anlegen: „Mein Ziel ist, den Ball flachzuhalten.“ Die bestehende, marode Brücke würde er abbauen, den Felsen sperren und den Eingang zur Ruine vergittern. Dadurch käme man nicht mehr in den Innenhof und die ständige Kontrolle würde entfallen.
Immer wieder missachten Kletterer die derzeitige Sperrung. Gleiches gilt für Wanderer. Viele ignorieren die mobilen Gitter oder schieben sie beiseite. Bestehe die Abschrankung nicht permanent, könne das der Gemeinde auf die Füße fallen, so die Warnung von Alexander Klein. Sollte sich Gestein lösen, sei es auch nicht ungefährlich, sich auf der gut 30 Meter unterhalb des Felsens liegenden Schafsteige aufzuhalten.
Notwendig ist gemäß dem Förster unter anderem, einen Steinklotz auf dem oberen Zugangsweg zum Wielandstein mit einem Netz zu sichern. Auch ein neben dem Steg befindlicher, gerissener Felsen bereitet ihm etwas Kopfzerbrechen. Seiner Ansicht nach müsste es jedoch möglich sein, mit einer wenig aufwendigen, sogenannten Vorprüfung voran- und um große Gutachten herumzukommen. Sei der Wielandstein selbst berührt und sei es nur, ihn mit einem Netz oder Nägeln zu sichern, reiche eine Vorprüfung allein nicht. Mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Regierungspräsidium hat Alexander Klein bereits gesprochen. Im Dezember gibt es einen weiteren Gesprächstermin. Auch ein Geologe muss gegebenenfalls ins Boot geholt werden.
Bürgermeister Michael Schlecht ist es ebenfalls ein Anliegen, die Wanderwege zu öffnen, um wieder vernünftig auf die Alb zu kommen. „Es ging nie darum, am Wielandstein wieder klettern zu können“, sagt er. „Ziel ist, Nägel mit Köpfen zu machen.“