Übernahme einmal anders: Während chinesische Konzerne schon seit vielen Jahren in Europa auf „Einkaufstour“ gehen und sich hiesige Unternehmen einverleiben, geht es nun in Kirchheim wieder den umgekehrten Weg. Mitte 2016 hatte die Zhongding Holding Europe GmbH das Kirchheimer Familienunternehmen AMK übernommen. Damals lautete die wichtigste Botschaft für die Mitarbeiter: „Es gibt keine Veränderung.“ Der Name AMK bleibe unverändert, und auch für die weltweit knapp 900 Mitarbeiter und die jeweiligen Standorte bleibe alles, wie es ist. Jetzt, im Januar 2021, gibt es eine ganz ähnliche Botschaft. Nur sitzt der Investor dieses Mal nicht in China, sondern im Schwarzwald.
War es vor viereinhalb Jahren um die Bereiche „Drives & Automation“ sowie „Automotive“ gegangen, steht jetzt die Sparte „Drives & Automation“ im Mittelpunkt. Auf der Homepage des neuen Eigentümers Arburg - mit Sitz in Loßburg im Kreis Freudenstadt - heißt es: „Die Arburg-Unternehmerfamilien Hehl und Keinath haben zum 1. Januar 2021 die AMK Arnold Müller GmbH & Co. KG und damit die Sparte ,Drives & Automation‘ übernommen.“
Standorte bleiben erhalten
Die wichtigste Botschaft für das Personal bleibt dieselbe wie einst: „Das neue Unternehmen AMK Motion GmbH + Co KG übernimmt die Mitarbeitenden der ehemaligen AMK-Sparte ,Drives & Automation‘, und auch die Standorte Kirchheim/Teck und Weida in Deutschland sowie Gabrovo in Bulgarien werden weitergeführt.“
Der Grund für den Kauf wird ebenfalls genannt: „Aufgrund strategischer Veränderungswünsche des chinesischen Eigentümers bot sich den Unternehmerfamilien Hehl und Keinath die Chance, mit der AMK Arnold Müller GmbH & Co. KG die Sparte „Drives & Automation“ zu übernehmen.“
Arburg sieht die Übernahme als Investition in die Zukunft. Auf der Homepage wird Michael Hehl zitiert, geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung: „Wir sind sehr überzeugt von dieser wichtigen Akquisition. Damit unterstreichen wir die Bedeutung der elektrischen Spritzgießmaschinen, deren Anteil in unserem Portfolio seit Jahren kontinuierlich wächst und für die Zukunft noch sehr viel mehr Potenzial hat.“
AMK und Arburg arbeiten schon seit vielen Jahren zusammen. „AMK ist ein enger Entwicklungspartner von Arburg für die elektrische Antriebstechnik“, schreiben die Schwarzwälder. „Diese Kooperation hat maßgeblich zur Erfolgsgeschichte der elektrischen Allrounder-Spritzgießmaschinen beigetragen.“ Beide Unternehmen verfügten zudem über ähnliche Werte und stünden für langfristiges unternehmerisches Engagement. Die Erfolgsgeschichte von AMK in Kirchheim soll also auch unter neuer Konstellation fortgeschrieben werden.