Die Fahrgäste der Teckbahn zwischen Kirchheim und Oberlenningen können sich freuen: An den Stationen Kirchheim Süd, Dettingen, Owen, Brucken sowie Unter- und Oberlenningen gibt es ab September mehr Komfort. Ab Ende Juli starten die Bauarbeiten, die nach Abschluss das stufenlose Einsteigen, moderne Beleuchtung und mehr Wetterschutz bieten sollen. Während der Modernisierung in den Sommerferien bietet die Bahn einen Ersatzverkehr mit Bussen. Das Bauvorhaben kostet insgesamt 9,7 Millionen Euro, von denen der Bund 7,8 Millionen zuschießt. Der Verband Region Stuttgart beteiligt sich mit 1,9 Millionen Euro. „Das ist ein wichtiger Baustein zur Steigerung der Attraktivität unserer Schienenverbindung im Täle“, beschrieb Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht den geplanten Baustart. Er gab zu Bedenken, dass die Zuverlässigkeit des Bahnbetriebs ebenso wichtig sei wie der barrierefreie Zugang auf den Bahnhöfen. Er wünscht sich: „Zugausfälle müssen Ausnahmen bleiben.“
Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Schienenbeauftragter der Bundesregierung, begründete die vielen Verspätungen bei der Bahn mit den Baustellen. „Wir wollen die Fahrgastzahlen bis zum Jahr 2030 verdoppeln“, nannte er eines der ambitionierten Ziele der Deutschen Bahn. Das Verkehrssystem müsse endlich barrierefrei werden, damit alle Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln erhalten. Nicht umsonst hätte der Bund dafür 330 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. „Der Start in Oberlenningen zeigt, dass wir vorankommen. Denn neben den sechs Stationen auf der Teckbahn ertüchtigen wir aktuell 100 weitere Bahnhöfe im Rahmen des Bundesprogramms“, so Michael Theurer. Für den Regionaldirektor des Verbands Region Stuttgart, Dr. Alexander Lahl, steht die Mobilität aller im Mittelpunkt. „Barrierefreiheit betrifft uns alle“, betonte er beim Spatenstich. Er versprach, dass die Teckbahn durch kontinuierliche Digitalisierung bis ins Jahr 2030 deutlich stabiler werde. Eine Taktverdichtung sei ebenfalls geplant, erklärte Alexander Lahl. „Wir haben dazu eine Studie in Auftrag gegeben.“ Ministerialdirektor Berthold Frieß, Amtschef im Verkehrsministerium Baden-Württemberg, lobte das Interesse der Bürgerinnen und Bürger am Zugfahren und nannte weitere Ziele seines Ministeriums: „Damit mehr Menschen die Bahn nutzen, arbeiten wir an der Pünktlichkeit und sorgen für ein sauberes und modernes Erscheinungsbild unserer Züge.“ Besondere Anforderungen stelle das Verkehrsministerium an die Barrierefreiheit. „Das Land Baden-Württemberg hat entschieden, bei Bahnhofsumbauten bis zu 75 Prozent Zuschuss zu gewähren. Einige Kommunen haben das Angebot bereits genutzt.“
Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land freute sich über den „Großen Bahnhof“ in Oberlenningen. „Die Teckbahn ist wichtig und die Modernisierung ein wichtiger Meilenstein.“ Man wolle mit diesen Bauarbeiten die Betriebsqualität der Verbindung zwischen Kirchheim und Oberlenningen erheblich steigern. Während der Bauarbeiten zwischen Ende Juli und September finden laut Thorsten Krenz weitere Arbeiten an der Strecke statt: „Wir wollen die mehrwöchige Sperrpause nutzen, um die Streckengeschwindigkeit von 60 auf 80 Stundenkilometer zu erhöhen. Dazu finden diverse Gleisbauarbeiten statt und der Haltepunkt sowie der Bahnübergang in Brucken werden modernisiert.“ Vor nächtlichem Baulärm würden Anwohner der Teckbahn verschont bleiben. Landrat Heinz Eininger fügte aber augenzwinkernd an: „Baulärm ist Zukunftsmusik.“