Neubau der Feuerwehr in Jesingen mit Duschen und Umkleideräumen ist fertig
Anbau für die Feuerwehrleute spart Energie

Nach monatelangen Bauarbeiten nahm die Freiwillige Feuerwehr in Jesingen am vergangenen Dienstag offiziell ihre neuen Umkleide- und Duschräume in Betrieb. Rund 300 000 Euro investierte die Stadtverwaltung Kirchheim in den Anbau, der aus Gründen der Energieeinsparung notwendig wurde und nun auch für die Sicherheit der Kameraden sorgt.

Kirchheim. Andreas Bezler erinnerte sich in seiner Rede noch gut an die Zeiten, in denen sich die Spinde der Floriansjünger im Jesinger Gerätehaus hinter den Einsatzfahrzeugen aneinanderreihten. Vor und nach der Alarmierung hatten sich die Kameraden in der großen Halle, die zu diesem Zweck fortwährend beheizt werden musste, umgezogen. Unter Gesichtspunkten der Energieeinsparung galt es Abhilfe zu schaffen, wie der Abteilungskommandant bemerkte. „Nach mehreren Begehungen und Beratungen war klar, dass sich eine Absenkung der Temperatur in der Fahrzeughalle nicht realisieren lässt, so Bezler. Die Lösung bot ein von der Halle abgetrennter Neubau, in dem Spinde und Duschen untergebracht sind.

Im Rahmen der Bauarbeiten haben die Kameraden der Jesinger Wehr 505 Arbeitsstunden in den Abriss der Außenanlagen und in die Bereiche Sanitär, Heizung, Lüftung, Elektrik oder Gipserarbeiten investiert. Mit der Vielzahl an Eigenleistungen, die im Zuge des Neubaus erbracht wurden, hätten sich Kosten in Höhe von rund 25 000 Euro einsparen lassen. „Das ist eine stolze Summe und eine wahre Meisterleistung, lobte Andreas Bezler das Engagement seiner Kameraden. Ähnlich sah es Angelika Matt-Heidecker: „In Zeiten, in denen wir jeden Cent zweimal umdrehen müssen, sind 25 000 Euro eine enorme Summe.“

Sie betonte, dass die Investition in Höhe von 300 000 Euro nicht nur unter energetischen Gesichtspunkten notwendig wurde, sondern auch mit Blick auf die Sicherheit der Feuerwehrleute. Schließlich solle niemand durch ein zurückrollendes Fahrzeug verletzt werden. Einen solchen Vorfall hatte es laut Andreas Bezler in der Vergangenheit schon gegeben. „Zum Glück hat es damals nur den Spind erwischt, der unmittelbar hinter dem Einsatzfahrzeug stand, berichtete er. Angelika Matt-Heidecker erklärte, dass es wichtig ist, für die Feuerwehr Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ihr ermöglichen, wohlbehalten aus dem Einsatz zurückzukehren. Dazu trage der von der Fahrzeughalle abgetrennte Anbau bei.

Stadtbrandmeister Roland Schultheiß hob hervor, dass nach Abschluss des Projekts nun getrennte Umkleiden und Duschen für Frauen und Männer bereitstehen. „Jetzt ist es möglich, sich direkt nach dem Einsatz zu waschen und die nasse, aber auch verrauchte Kleidung adäquat aufzuhängen, so Schultheiß. Die alten Holzspinde seien dafür nicht mehr geeignet gewesen.

Architekt Bodo Schöllkopf berichtete, dass die Duschen ursprünglich nicht Bestandteil der Neubauplanungen gewesen waren. Allerdings hätte sich schnell gezeigt, dass die Anlagen stark veraltetet gewesen seien und eine aufwendige Sanierung und Erweiterung unumgänglich gewesen wäre. Der Architekt betonte, dass der Anbau optimale Voraussetzungen dafür schaffe, die vom Einsatz nasse Kleidung zu trocknen und zu lüften. „Und für den Fall, dass in der Halle mal ein Fahrzeug brennen sollte, lassen sich im Umkleideraum im Notfall Fenster öffnen, erklärte Bodo Schöllkopf, der darauf hinwies, dass die Bodenfliesen des Zweckbaus dafür sorgen, dass das Wasser der feuchten Einsatzkleidung optimal abfließt und sich Schmutz leicht entfernen lässt. Darüber hinaus helfen die zwischen Neu- und Altbau angebrachten Schwingtüren laut Andreas Bezler, Energieverluste gering zu halten.

Die Jesinger Floriansjünger sind dem Abteilungskommandanten zufolge mit dem Neubau und dessen Ausstattung mehr als glücklich. „In den alten Holzspinden hat die nasse Kleidung angefangen zu müffeln und zu schimmeln, führte er aus. „Die Kameraden haben jetzt optimale Voraussetzungen, um sich nach Tageseinsätzen zu waschen und anzukleiden, um dann wieder an ihren regulären Arbeitsplatz zurückzukehren. Von Vorteil sei darüber hinaus, dass nun auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr einen Spind ihr Eigen nennen können. Denn bislang hätte der Nachwuchs seine Ausrüstung immer mit nach Hause nehmen müssen.

Auch der stellvertretende Ortsvorsteher Reinhold Ambacher beglückwünschte die Feuerwehrleute zu ihren neuen Umkleide- und Duschräumen. Er bedankte sich für ihr Engagement und die freie Zeit, die sie in die Realisierung des Projekts einfließen ließen. Zum Abschluss überreichte Bodo Schöllkopf der Jugendfeuerwehr eine Geldspende, mit der er die Nachwuchsarbeit der Jesinger Wehr unterstützte.