Esslingen. Beim Neujahrsempfang seiner Partei hat der 41-jährige Deuschle angekündigt, sich bei der Nominierungskonferenz im April erneut um die Nominierung zur Landtagswahl im kommenden Jahr zu bewerben. Und wer anschließend den Beifall gehört hat, dürfte keinen Zweifel daran haben, dass Deuschles Vorstoß im christdemokratischen Lager auf Gegenliebe stößt. Seit 2011 vertritt der Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei den Wahlkreis Esslingen im baden-württembergischen Landtag. Deuschle betont immer wieder, dass politische Ämter immer nur auf Zeit vergeben werden und dass die persönliche Karriereplanung nie wichtiger werden darf als die politische Aufgabe. Doch er sieht seine Arbeit in der Landespolitik noch lange nicht vollendet: „Baden-Württemberg steht vor großen Herausforderungen, die man mit Sachverstand und ohne ideologische Scheuklappen angehen muss. Ich möchte die Zukunft unseres Landes weiter mitgestalten und habe noch viel vor.“
Vor neun Jahren war Deuschle in den Landtag eingezogen - als Nachfolger der CDU-Abgeordneten Christa Vossschulte. Als Rechtsanwalt und Syndikus beim Energieversorger EnBW hatte der damals 31-Jährige berufliche Erfahrung mitgebracht. Und als Mitglied im Landesvorstand der Jungen Union, Vize-Chef der Deizisauer CDU und in vielen anderen Parteiämtern hatte er sich auch im politischen Geschäft bereits einen Namen gemacht. Mit 36,5 Prozent der Stimmen hat er 2011 das Mandat im Wahlkreis Esslingen auf Anhieb direkt geholt.
Fünf Jahre später hatte Deuschle dann bei der Vergabe des Direktmandats gegen seine Kontrahentin Andrea Lindlohr von den Grünen zwar das Nachsehen, doch über das Zweitmandat blieb er weiterhin im Landtag vertreten. Dass er dort mittlerweile als „letzter Städter“ in einer CDU-Fraktion gilt, die ihre Erfolge bei der vergangenen Landtagswahl eher in ländlichen Regionen eingefahren hatte, ist für Deuschle ein wichtiges Zeichen, dass seine Partei in urbaneren Bereichen wieder stärker Flagge zeigen muss.Alexander Maier