Eigentlich hätte die Weilheimer Stadtverwaltung gerne einen Medienrückgabekasten für die Stadtbücherei angeschafft – so wie es die meisten Bibliotheken in der Umgebung schon längst getan haben. Im Vordergrund steht dabei der Servicegedanke für die Leser. Viele Nutzer wünschen sich eine Box vorm Gebäude, über die sie ihre Bücher auch außerhalb der Öffnungszeiten zurückgeben können. Der Weilheimer Gemeinderat hat es jedoch abgelehnt, einen solchen Edelstahlkasten anzuschaffen. Ein Grund dafür sind die Kosten: 10 000 Euro würde der Behälter kosten. Ihr Nein haben einige Stadträte aber auch mit der Sorge vor Vandalismus begründet. "Wenn ich sehe, wie es in der Stadt morgens aussieht, dass überall kaputte Eier rumliegen, dann tue ich mich schwer damit, für 10 000 Euro einen solchen Rückgabekasten anzuschaffen", sagte Steffen Meckes (SBV). Auch Karl Mohring (FWV) gab zu bedenken, dass Beschädigungen am Kasten und den Büchern darin teuer werden könnten. "Wir haben ohnehin schon Schwierigkeiten mit Vandalismus und Schmierereien, und der Standort bei der Bücherei ist schlecht einsehbar", pflichtete Bernd Kautter (UWV) seinen Vorrednern bei. Nur eine Minderheit wollte den Behälter trotzdem installieren: "Es ist bedenklich, nichts mehr anzuschaffen, weil wir Angst vor Vandalismus haben", sagte Gerda Schrägle (SBV) und verwies auf den Wunsch der Nutzer und die gute Auslastung der Bücherei. Hauptamtsleiter Marcel Launer berichtete von einem Rundruf bei anderen Bibliotheken: "Dort hat es nie Probleme mit Vandalismus gegeben." Für Weilheim ist der Medienrückgabekasten damit aber trotzdem fürs Erste vom Tisch. bil
Angst vor Vandalismus spielt bei Nein zu Medienrückgabekasten eine Rolle