Seit Anfang des Jahres haben die beiden Pinguin-Apotheken mit ihren 25 Mitarbeitern im Kirchheimer Teck- und Nanz-Center eine neue Chefin: Dr. Heike Pfäffle-Planck hat die Leitung von ihren Eltern Eleonore und Thomas Pfäffle übernommen. Ihr Vater ist froh, dass die Tochter nun die neue Chefin ist: „In der Apotheke steckt viel Herzblut drin, daher war es sehr wichtig, dass es bestenfalls innerhalb der Familie einen Nachfolger gibt.“ Als Berater sei er bei Bedarf nach wie vor „mit im Boot“.
Der Apothekerberuf hat in der Familie Pfäffle eine lange Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Bereits Dr. Heike Pfäffle-Plancks Urgroßvater und ihre Großeltern väterlicherseits waren Apotheker in Sankt Georgen im Schwarzwald. Ihre Eltern übernahmen die beiden Apotheken nach dem Studium in Tübingen. „Das Konzept war damals schon sehr fortschrittlich. Die eine Apotheke lag in einem Wohngebiet und war eine Kombination aus Apotheke und Drogerie“, erinnert sich Thomas Pfäffle.
Eine neue Herausforderung suchten die Pfäffles dann in Kirchheim: Thomas Pfäffle übernahm die Apotheke im Teck-Center, seine Frau Eleonore wurde Chefin der Max-Eyth-Apotheke. „In Kirchheim lag der Schwerpunkt wieder auf dem Apothekengeschäft. Eine Drogerie war vorhanden“, so Thomas Pfäffle. 2009 wurde die zweite Pinguin-Apotheke im Nanz-Center eröffnet. „Unsere Apotheken haben den für ein Einkaufszentrum typischen offenen Charakter mit besonders langen Öffnungszeiten - unter der Woche bis 20 Uhr, samstags bis 17 Uhr. Zum vielfältigen Sortiment zählen unter anderem Homöopathie, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel.“ Denn: „Von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln allein kann man heute als Apotheker nicht mehr leben“, weiß Thomas Pfäffle.
Beide Pinguin-Apotheken wurden über die Jahre den aktuellen Anforderungen angepasst: So sind sie heute mit einem hochmodernen Automatensystem ausgestattet: Per Computersteuerung werden die Medikamente im Lager ein- und ausgelagert. Das, was der Kunde am Tresen bestellt, holt der Roboter aus dem Regal und liefert es direkt in die Ausgabe des Verkaufsbereichs. „Das ist eine unheimliche Zeitersparnis“, erklärt Pfäffle-Planck.
Ein wichtiger Aspekt, denn die Beratungsanforderungen haben über die Jahrzehnte zugenommen. „Die persönliche Beratung, der Notdienst, die individuell hergestellten Rezepturen sowie unsere schnelle Lieferfähigkeit zählen zu den großen Stärken im Gegensatz zu den Internet-Apotheken“, betont die 33-Jährige. Insgesamt sei der Beruf des Apothekers bürokratischer geworden, bestätigen alle drei Pfäffles, das fange bereits bei den Rabattverträgen mit den Krankenkassen an.
Dass Dr. Heike Pfäffle-Planck die Apothekertradition fortsetzt, zeichnete sich früh ab: „Ich bin in der Apotheke groß geworden.“ Nach dem Abitur ging es zum Pharmaziestudium nach Freiburg. „Medizin wäre eine Alternative gewesen. Ich bin aber wie meine Mutter nicht der Typ, der die Geschichten der Kunden am Abend ausblenden kann. Gleichzeitig habe ich neben dem „Helfersyndrom“ meiner Mutter auch das Interesse für die Naturwissenschaften meines Vaters geerbt. Das lässt sich im Beruf des Apothekers gut vereinbaren“, so die 33-Jährige.
Nach dem Studium zog es sie zunächst in die Forschung. Während sie promovierte, arbeitete Dr. Heike Pfäffle-Planck parallel vier Jahre lang in den Forschungslabors der Harvard Universität in Boston in der Krebsforschung. Zurück in die Heimat und die Apotheke zu kehren, sei eine bewusste Entscheidung gewesen: „Mir ist es wichtig, direkt mit den Menschen zu arbeiten, ihnen unmittelbar helfen zu können.“
Nun haben Eleonore und Thomas Pfäffle mehr Zeit für die Familie, für sportliche Hobbys oder das Reisen - etwa zur zweiten Tochter und ihrer Familie nach Washington. „Langweilig wird es uns ganz bestimmt nicht“, ist sich das Apotheker-Ehepaar einig.