Südwestmetall
Arbeitgeber kritisieren Autozölle

Vor allem die Region Stuttgart ist stark von den Plänen des US-Präsidenten Trump betroffen.

Die Wirtschaft in den Landkreisen Esslingen und Göppingen blickt besorgt auf die Ankündigung von US-Präsident Trump, Autozölle in Höhe von 25 Prozent einführen zu wollen. „Das wäre ein schwerer Schlag für den internationalen Handel und hätte massive Auswirkungen – sowohl für US-Autokäufer als auch für Hersteller und Zulieferer weltweit“, sagt Ralph Wurster, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Neckar-Fils des Arbeitgeberverbands Südwestmetall. „Ein Viertel aller deutschen Exporte in die USA stammt aus Baden-Württemberg, Automobile und Autoteile haben dabei den größten Anteil.“ Die Zölle in der angekündigten Höhe würden die Firmen der Branche in der Region hart treffen.

Abhängigkeit von USA reduzieren

„Wir brauchen jetzt eine entschlossene und geschlossene Reaktion der EU. Es gilt, die USA durch Androhung glaubwürdiger Gegenmaßnahmen zu Verhandlungen zu bewegen“, so Wurster. Eigentliches Ziel solle nicht eine Zolleskalation sein, sondern ein bilaterales Abkommen zum beiderseitigen Nutzen. So könnte die EU den USA zum Beispiel damit entgegenkommen, einige Zölle auf US-Produkte zu senken. „Angesichts der unsicheren US-Handelspolitik sind neue Handelsabkommen mit Partnern wie den Mercosur-Staaten, Indien oder der Asean-Region sinnvoll, um Abhängigkeiten von den USA zu reduzieren“, sagt Wurster. Zudem müsse die deutsche Politik schnell betroffene Unternehmen und Branchen entlasten, statt weiterhin sozialpolitische Wahlgeschenke zu verteilen, fordert er. pm