Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbands und der Kommandantendienstversammlung des Landkreises Esslingen in Altbach wurden neben den Regularien auch die Jahresstatistik der Feuerwehren vorgestellt. Zu dieser Veranstaltung hatten der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Holzmadens Bürgermeister Florian Schepp, und Landrat Marcel Musolf eingeladen.
Musolf ging in seiner Rede auf die Einsatzzahlen sowie die Anzahl der aktiven Feuerwehrangehörigen ein. Die 4200 Mitglieder der Einsatzabteilungen und Werkfeuerwehren leisteten im Jahr 2024 über 10.000 Einsätze. Er betonte die enge Zusammenarbeit der Blaulichtorganisationen im Kreis, die auch durch die zahlreiche Anwesenheit von Vertretern bei der Versammlung unterstrichen wurde.
370.000 Anrufe entgegengenommen
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Arbeit der Integrierten Leitstelle des Kreises. 2024 wurden dort 370.000 Anrufe entgegengenommen, darunter Notrufe über 112 sowie Alarme über die „Lebensretter“-App, die im Landkreis erfolgreich etabliert wurde.
Besonderen Dank sprach Musolf den Feuerwehren für die Überlandhilfe aus, durch die sich die Wehren gegenseitig unterstützen. Der Ausschuss für Technik und Umwelt des Kreistags hatte 200.000 Euro zur Förderung wichtiger Fahrzeuge bereitgestellt, die in der Überlandhilfe eingesetzt werden, beispielsweise der neue Gerätewagen Messtechnik, der noch in diesem Jahr in Dienst gestellt werden soll.
Maßnahmen zur Stärkung des Katastrophenschutzes
Darüber hinaus thematisierte Musolf aktuelle Herausforderungen wie Naturkatastrophen. Der Landkreis bereitet sich mit verschiedenen Maßnahmen darauf vor. So absolvierte der Verwaltungsstab des Landkreises im März eine Übung an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung in Ahrweiler. Außerdem wurde Ende 2024 der Führungsstab des Landkreises offiziell in Dienst gestellt, und weitere Maßnahmen zur Stärkung des Katastrophenschutzes befinden sich in Planung.

Bezirksbrandmeister Adrian Wibel thematisierte die Bedeutung der Resilienz der Bevölkerung sowie die Selbsthilfefähigkeit der Gemeinden. Die Starkregenereignisse des vergangenen Jahres hätten erneut gezeigt, dass staatliche Unterstützung enge Grenzen habe. Zudem erläuterte er die überarbeitete Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums zur Förderung des Feuerwehrwesens. Zwar seien die Fördersummen gestiegen, jedoch auch die Anzahl der Förderanträge – der Gesamtetat habe sich jedoch nicht vergrößert.
Kommunen müssen sich beteiligen
Ein weiteres wichtiges Thema war das Starkregenmanagement. Wibel betonte, dass Kommunen sich aktiv an der Prävention beteiligen müssten, da die Feuerwehren zwar entscheidend zur Bewältigung solcher Ereignisse beitragen, jedoch die Hauptverantwortung bei den Städten und Gemeinden liege.
Im weiteren Verlauf wurden die Verbandsregularien abgehandelt. Der Vorsitzende sprach über den Altersumbruch in den Feuerwehren sowie über Veränderungen im Landesfeuerwehrverband. Er hob hervor, dass die politische Arbeit auch im Jahr 2024 ein zentraler Schwerpunkt der Verbandsarbeit war. Oberstleutnant Gunnar Kozlowski, stellvertretender Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg, stellte den Organisationsplan Deutschland vor. Er beleuchtete die sicherheitspolitischen Herausforderungen, die sich durch die „Zeitenwende“ nach dem Angriff auf die Ukraine ergeben haben. Dabei betonte er auch die Auswirkungen auf nicht-militärische Organisationen wie die Feuerwehren.
Auszeichnung für langjährige Tätigkeit
Bei den Ehrungen wurden langjährige, verdiente Ausbilder für ihre 10- beziehungsweise 20-jährige Tätigkeit ausgezeichnet. Im Anschluss gab Kreisbrandmeister Guido Kenner seinen Bericht für 2024 ab. Im Jahr 2024 besuchten 170 Feuerwehrangehörige aus dem Landkreis Lehrgänge an der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg in Bruchsal. Zusätzlich absolvierten 1135 Einsatzkräfte Lehrgänge auf Kreisebene.
Das Leistungsabzeichen der Feuerwehren wurde am 20. Juli in Bissingen von 24 Gruppen abgelegt. In diesem Jahr stehen weitere wichtige Aufgaben an, darunter eine Kommunikationsübung am Albvorlandtunnel und eine Verlegeübung des Katastrophenschutzlagers von den Bunkern in Beuren. pm