Die Arbeitslosigkeit ist im Januar im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen deutlich gestiegen: Insgesamt waren im vergangenen Monat 16 286 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Plus im Vergleich zum Dezember um 7,8 Prozent. Gegenüber dem Januar des Vorjahres bedeute dies sogar ein Plus von 12 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg damit von Januar des Vorjahres, wo sie noch auf 3,3 Prozent lag, auf jetzt 3,6 Prozent.
„Zum ersten Mal seit Sommer 2017 ist die Zahl arbeitsloser Menschen im Bezirk wieder über 16 000 gestiegen“, erklärt Thekla Schlör, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur. Der Anstieg zu Jahresbeginn sei in weiten Teilen zwar jahreszeitlich bedingt, es zeigten sich aber auch Folgen der konjunkturellen Schwäche und struktureller Veränderungen in der Entwicklung am Arbeitsmarkt. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr mache dies deutlich. In beiden Landkreisen sei dieser Trend gleich, wenn auch im Landkreis Göppingen etwas stärker als im Landkreis Esslingen. Diese Entwicklung zeige sich auch in anderen Agenturbezirken Baden-Württembergs. Der Anstieg im Land sei mit 9,8 Prozent im Vergleich zu Dezember 2019 noch höher.
Im Landkreis Esslingen waren im Januar insgesamt 10 538 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 728 Personen oder 7,4 Prozent mehr als im Dezember und 11,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote betrug insgesamt 3,4 Prozent, in Esslingen 3,7 Prozent, in Kirchheim 3,6 Prozent, in Leinfelden-Echterdingen 2,8 Prozent und in Nürtingen 3,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr: Im Januar 2019 lag die Arbeitslosenquote im gesamten Bezirk noch bei 3,1 Prozent.
Betrachtet man die Verteilung, so wird deutlich, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit nahezu alle Personengruppen betrifft. 224 Jugendliche unter 20 Jahren waren im Januar arbeitslos gemeldet, also 4,7 Prozent mehr als im Vormonat, jedoch 7,4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Anders bei den jungen Menschen unter 25 Jahren: Hier waren 6,5 Prozent mehr Arbeitslose als im Vormonat zu verzeichnen und sogar 9,2 Prozent mehr als im Januar 2019. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei 50-jährigen und älteren Arbeitslosen. Bei dieser Personengruppe stieg im Vergleich zum Dezember die Zahl der Arbeitslosen um 8,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das sogar ein Anstieg von 12 Prozent.
Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen verläuft dabei konträr zur Anzahl der offenen Stellen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im Januar 7437 Stellen zur Besetzung gemeldet. Das bedeutet ein Minus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat und ein Minus von 29,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ähnlich verhält es sich bei den neu gemeldeten Stellen. Insgesamt wurden 1479 Stellen neu gemeldet. Das waren 442 Stellen, also 23 Prozent weniger als im Dezember, und 39,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.