Weilheim und Umgebung
Arbeitsmarkt: Der Winter wird zur Bewährungsprobe

Wirtschaft Die Arbeitslosenquote im Kreis erreicht mit 3,4 Prozent einen weiteren Tiefpunkt. Dennoch halten Liefer­engpässe, hohe Energiepreise und die Pandemie die Unternehmen weiterhin in Atem. 

Während das Coronavirus das Leben hierzulande weiterhin im Griff hat, meldet die Agentur für Arbeit Göppingen, die für die Kreise Esslingen und Göppingen zuständig ist, Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Im Landkreis Esslingen waren im November insgesamt 10 521 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 468 Personen oder 4,3 Prozent weniger als im Oktober und
2412 beziehungsweise 18,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote lag insgesamt bei 3,4 Prozent (4,2 Prozent im November 2020), wobei sich die Arbeitslosigkeit im November recht einheitlich entwickelt hat. In beiden Landkreisen betrachtet, war die Veränderung der Arbeitslosigkeit in Göppingen am günstigsten. Dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 23 Prozent. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Leinfelden-Echterdingen mit einer Abnahme von 15 Prozent. Die reine Quote liegt in Esslingen bei 3,7 Prozent, Kirchheim liegt wie Leinfelden-Echterdingen bei 3,3 Prozent und Nürtingen bei 3,1 Prozent. 

Im Geschäftsstellenbezirk Kirchheim hat sich die Arbeitslosigkeit von Oktober auf November um 56 auf 1896 Personen verringert. Das waren 436 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Dabei haben sich 403 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet, 45 weniger als vor einem Jahr, und gleichzeitig haben 451 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendet. Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 4788 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 424 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 5127 Abmeldungen von Arbeitslosen.

Mehr Stellen als im Vorjahr

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im November um 33 Stellen auf 1156 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 430 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber haben im November 253 neue Arbeitsstellen gemeldet, zehn weniger als vor einem Jahr. Seit Januar sind 3113 Arbeitsstellen eingegangen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 744.

„Auch im November hält die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt an. Die Arbeitslosigkeit ging abermals zurück und liegt zum ersten Mal seit Dezember 2019 unter der Marke von 16 000 Arbeitslosen in unserem Zuständigkeitsbezirk. Die aktuellen Herausforderungen – Lieferengpässe, hohe Energiepreise und das Geschehen rund um die Pandemie – belasten aber die Unternehmen schwer“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen. „Ich befürchte, dass der Arbeitsmarkt, gerade auch im Winter, noch einmal auf eine harte Bewährungsprobe gestellt wird. Insofern begrüße ich, dass Kurzarbeitergeld weiterhin unter erleichterten Bedingungen erhalten werden kann. Das gibt den Unternehmen eine gewisse Planungssicherheit.“ pm