Wernau. Im Landkreis Esslingen leben mehrere Tausend Minderjährige in Armut. Ihre Eltern unternehmen oft viel, um den Kindern trotz finanzieller Knappheit Dinge zu ermöglichen. Häufig ist die Kindertagesstätte die erste Institution, in der Familienarmut gesehen wird. Doch wie gehen die Fachkräfte mit der Situation richtig um? Bei einer Fachtagung mit dem Titel „Teilhabe schafft Chancen – Perspektiven in der frühkindlichen Bildung“ in Wernau konnten sich rund 100 pädagogische Fachkräfte austauschen. Eingeladen zu der Veranstaltung hatte das Präventionsnetzwerk gegen Kinderarmut „Familien stärken“ im Landkreis Esslingen.
Dr. Irina Volf vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik aus Frankfurt am Main beleuchtete, wie Kinderarmut als Dauerkrise von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird und, welche Chancen die individuelle Förderung von Vorschulkindern birgt. Inna Zeitler, Anti-Bias-Trainerin und Theaterpädagogin, sensibilisierte mit einem Fachvortragfür den aktuellen Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt und den einhergehenden Schieflagen.
Workshops gab es zu inklusiver und armutssensibler Sprache, zum Verstehen von Körpersprache und Handlungsstrategien zur Fachkraft-Kind-Interaktion. Die Bandbreite der vertretenen Einrichtungen und Initiativen hat einmal mehr das breite Engagement beim Thema „Kinderarmut“ aufgezeigt. pm