Region. Im Vergleich zu anderen Energieträgern sei der Preisanstieg bei Holz noch moderat, erklärt Forstbezirksleiter Anton Watzek. Er verwaltet im Auftrag von Forst BW den Staatswald im Forstbezirk Schurwald. Ganz vorne auf der Hitliste der begehrten Brennholzsorten liegt weiter die Buche. Der Festmeter kostet dieses Jahr 81 Euro und damit rund ein Viertel mehr als 2021, erklärt der Forstfachmann. Der Verkauf beginnt allerdings erst mit dem Holzeinschlag im Oktober.
Auch die anderen Laubholzarten Esche (76 Euro) und Eiche (71) sind gefragt, während Weich- und Nadelhölzer nach Watzeks Worten wegen des geringeren Brennwertes nicht so häufig gekauft werden. „Die Brennholzpreise sind unter anderem an andere Holzsortimente wie Industrie- und Palettenholz gekoppelt. Für diese liegt noch kein aktueller Vertragsabschluss vor, deshalb kann der finale Preis für Brennholz noch nicht benannt werden“, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes, dessen Kreisforstamt die Flächen der Kommunal- und Privatwaldbesitzer im Landkreis verwaltet. Auch hier wird der Preis pro Festmeter auf rund 80 Euro geschätzt. Das Brennholz wird als Stammware und in Form von dickeren Ästen mit einem Durchmesser bis zu 30 Zentimetern als Holzpolter an den Waldwegen in den Forstrevieren angeboten. Dort müssen es die Käufer entweder unverarbeitet abholen, oder sie arbeiten es direkt im Wald für ihre Bedürfnisse auf. Bestellt werden kann Brennholz bei den Revieren oder auf der Internetseite von Forst BW.
Wer im Wald mit einer Motorsäge hantiert, muss auf jeden Fall die Teilnahme an einem qualifizierten Motorsägenlehrgang nachweisen, darf aus Sicherheitsgründen nicht alleine arbeiten und muss Sonderkraftstoff (Alkylatbenzin) und Biokettenöl verwenden. Die noch arbeitsintensiveren Flächenlose sind nach Watzeks Worten weit weniger gefragt. Am wenigsten Arbeit bringt der Kauf von gespaltenem Holz mit sich. Das ist bei Brennholzhändlern und Landwirten zu haben. Die Preise liegen deutlich über dem Angebot in den Forstrevieren und differieren zum Teil recht stark.
Laut Plan werden im Forstbezirk Schurwald pro Jahr rund 15 000 bis 20 000 Festmeter und vom Kreisforstamt weitere 15 000 Festmeter eingeschlagen. Wie hoch der Anteil Brennholz sein wird, hängt auch von der Nachfrage der Industrie ab, erklärt Watzek. Die Abnahme der weiterverarbeitenden Betriebe sei über Verträge geregelt. Als Brennholz werden vor allem das Holz der Baumkronen und dünnere Stämme angeboten.
Die Saison zieht sich in der Regel bis März/April, und wenn es wegen längerer Regenperioden durchweichte Waldböden gibt, kann sich die Ernte auch bis Mai ziehen. Im Kreis Esslingen gibt es rund 6500 Hektar Staatswald, um den sich der Forstbezirk Schurwald kümmert. Die staatlichen Flächen wurden in die Anstalt öffentlichen Rechts, Forst BW, überführt. Der Kommunal- und Körperschaftswald macht mit 10 500 Hektar den größten Anteil im Kreis aus, dazu kommen weitere 2500 Hektar Wald im Besitz von Privatleuten. Corinna Meinke