Ein paar Flutlichter aufzustellen, das kann doch keine große Sache sein. Das mag sich der Laie denken, doch in der Praxis stellt sich für die Gemeinde Holzmaden das Projekt der neuen Flutlichtanlage auf dem Hauptspielfeld der Sportanlage im Brühl als recht komplex dar. „Sieht einfach aus, ist es aber nicht“, fasst Bürgermeister Florian Schepp das Szenario zusammen.
Schon bei der Stufe eins ging die Planungsbehörde im Landratsamt ins Detail: Artenschutz, Bodenbeschaffenheit, solche Dinge mussten geklärt werden, um grundsätzlich die Errichtung einer Flutlichtanlage zu erlauben. „Es hat sich gezeigt, dass es richtig war, ein Büro zu beauftragen“, lobt Gemeinderat Rainer Stephan (HBL) die Entscheidung vom Mai, die Planer Dreigrün Gross und Partner ins Boot zu holen.
In der jüngsten Sitzung ging es nun darum, ob man mit dem Büro auch die Stufe zwei zünden soll. Das würde zwar 17.000 Euro kosten, dafür aber Sicherheit in die Planungen bringen.
Sieht einfach aus, ist es aber nicht.
Bürgermeister Florian Schepp über die Planung der Fluchtlichtanlage
Zum Beispiel müssen Details wie die Beleuchtungsklasse, Lichtstärke oder Lichtfarbe festlegen. Von eins (Bolzplatz) bis drei (TV-Übertragungsqualität) gibt es eine große Bandbreite. In Holzmaden wird es die gehobene Klasse zwei sein. Diese Klasse gilt für den regionalen und lokalen Spielbetrieb sowie für Wettkämpfe mit mittlerem Niveau wie der Regionalliga – immerhin einige Ligen höher als die Kreisligakicker der Spielgemeinschaft Ohmden/Holzmaden, welche unter anderem auf der Anlage trainieren.
Komplizierter wird das, was unterirdisch abläuft. „Beim Boden machen uns einige Dinge das Leben schwer“, sagt Florian Schepp. So müssen „Wurzelgutachter“ aufpassen, dass bestimmte Pflanzen beim Verlegen der Stromleitungen nicht beschädigt werden. Auch die Rohre für die Bewässerungsanlage müssen beachtet werden, unter einigen Dingen mehr. Hier gilt es, den einfachsten Weg zu finden. Weiter gilt zu klären, wie tief die Fundamente reichen müssen und ob die Masten 16 oder 18 Meter hoch sein werden. „Die sollen ja keinen Schatten werfen“, so der Bürgermeister.
Im Zuge dessen wird auch die bereits bestehende Flutlichtanlage am Nebenfeld auf LED umgerüstet, sodass beide Plätze gleich beleuchtet werden. Weiter muss auch der Blitzschutz gewährleistet sein, auch hier wird die bestehende Anlage auf dem Nebenplatz ertüchtigt. Mit der Lichtfarbe von 3000 Kelvin werden die Plätze künftig in ein eher warmweißes Licht getaucht.
Sind all diese Parameter festgelegt, soll es dann im kommenden Jahr zur Ausschreibung kommen. Für den gesamten Bau der Flutlichtmasten geht die Verwaltung von Kosten zwischen 150.000 und 200.000 Euro aus. Die Rodungsphase wird laut Florian Schepp im Herbst beginnen und bis Februar 2026 abgeschlossen sein. Die gesamte Flutlichtanlage soll dann im Sommer 2026 stehen.
Gemeinde trägt die Kosten
Die Grundsatzentscheidung, die Gesamtkosten für die Flutlichtanlage zu übernehmen, hatte der Gemeinderat bereits im Mai dieses Jahres gefällt. Statt eines Zuschusses für den Verein entschied das Gremium auf Anregung der Verwaltung, die gesamten Kosten zu übernehmen. Als Grund diente die große Bedeutung des Vereins für die Gemeinde, insbesondere für die Jugendarbeit. Allein in der Fußballabteilung spielen rund 230 Mädchen und Jungen in 17 Jugendmannschaften sowie 95 Erwachsene in zwei Seniorenmannschaften sowie in der Ü32-Mannschaft des TSV.
Der Antrag der Verwaltung, das Planungsbüro auch für die Phase zwei zu beauftragen, stimmte das Gremium dann auch einstimmig zu. Für die Elektroarbeiten wird das Ingenieurbüro Ludger Niermann aus Esslingen beauftragt.

