Beuren. Die Kreishandwerkerschaft Esslingen-Nürtingen hat einen neuen Geschäftsführer. Der 49-jährige Clemens Schwickert aus Beuren ist künftig für die Geschäfte der Kreishandwerkerschaft und der angeschlossenen Innungen verantwortlich. Als herausforderndste Aufgabe fürs Handwerk sieht Schwickert die aktuelle Corona-Lage und deren Auswirkungen auf die Betriebe.
Durch den Wechsel des bisherigen Stelleninhabers Jens Schmitt, der neuer Hauptgeschäftsführer des Maler- und Lackiererhandwerks Baden-Württemberg wird, war man bei der Kreishandwerkerschaft auf der Suche nach einem Nachfolger. „Nach einer dreimonatigen Bewerberauswahl hat der Vorstand der Mitgliederversammlung Clemens Schwickert als neuen Geschäftsführer vorgeschlagen“, berichtet Kreishandwerksmeister Karl Boßler. Ende November war die Mitgliederversammlung dieser Empfehlung gefolgt und hatte Schwickert einstimmig zum neuen Geschäftsführer gewählt.
Der gelernte Bankkaufmann Clemens Schwickert ist seit Januar für die Betreuung der 6000 Handwerksbetriebe im Kreis Esslingen zuständig. Gleichzeitig ist er regionaler Ansprechpartner für Ausbildung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Vorstand und dem fünfköpfigen, langjährig eingespielten Team der Geschäftsstelle im Haus des Handwerks in der Esslinger Kandlerstraße 11 verfolgt er langfristige und ambitionierte Ziele.
Als herausforderndste Aufgabe betrachtet der neue Geschäftsführer die momentane Pandemiesituation. Innerhalb der Mitgliedsfirmen gebe es aktuell verschiedenste Szenarien. Während das Bauhandwerk durch viele Bestandsaufträge noch Vollbeschäftigung verzeichne, sehe es im Dienstleistungsbereich ganz düster aus. „Die Frisöre mussten jetzt bereits zum zweiten Mal komplett schließen“, konstatiert Schwickert. „Wir hören aber auch, dass die Aufträge beim Bauhandwerk weniger werden“, ergänzt Karl Boßler. Die Kreishandwerkerschaft will hier den betroffenen Handwerksfirmen entsprechende Unterstützung anbieten und gemeinsame Anstrengungen, der Wirtschaftskrise zu begegnen, begleiten.
Als weitere Herausforderungen für das Handwerk nennt Schwickert den Fachkräftemangel, den demografischen Wandel, die Digitalisierung und vor allem die Nachwuchsgewinnung. Um den Schulabgängern Handwerksberufe schmackhafter zu machen, will man in der Esslinger-Nürtinger Kammer gemeinsam mit den Innungen, der Handwerkskammer Region Stuttgart, den Schulen und den Partnern aus Politik und Wirtschaft attraktive Ausbildungskonzepte anbieten. „Unser Problem durch die Kontaktbeschränkungen ist, dass wir momentan keinen direkten Kontakt zu den Jugendlichen bekommen“, so Schwickert.
Kontakte mit Jugendlichen hat Clemens Schwickert über sein Amt als Vorsitzender des Musikvereins Beuren. Dort wirkte er in seiner 40-jährigen Mitgliedschaft schon in verschiedenen Funktionen, unter anderem als Dirigent. Schwickert spielt Klarinette, Tenorhorn, Saxofon und Schlagzeug und betätigt sich zudem noch sportlich in der Volleyballabteilung des TB Neuffen. Der Ur-Beurener ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 16 und 18 Jahren. Jetzt will der Schwabe in seiner neuen Aufgabe als Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Esslingen-Nürtingen durchstarten und seine über 30-jährige Berufserfahrung im Umgang mit Menschen zum Vorteil seiner Partner aus dem Handwerk einbringen.Rudi Fritz