Eine Postleitzahlen-Rundreise: Das ist der neueste Schrei unter den Reiselustigen. Heute mit der Postleitzahl Bissingens: 73266. Hier startet die Tour. Als praktischer Helfer dient auch dieses Mal wieder Google Maps. Der schöne Bissinger See zieht vor allem in den heißen Sommermonaten Wasserratten zum Planschen an. Die circa 3000-Einwohner-Gemeinde am Fuß der Schwäbischen Alb hat aber noch mehr zu bieten als das kühle Nass: beispielsweise die Burgruine Hahnenkamm. Übrig sind von der zwar nur noch Reste von Wall und Graben, trotzdem eignet sie sich super als Platz, um einen Stopp beim Wandern einzulegen. Zwischen den alten Mauern kann man im Schatten Pause machen und picknicken oder im Innenhof an der Feuerstelle grillen.
Zu Bissingen gehört außerdem der fünf Kilometer entfernte Ortsteil Ochsenwang. Der liegt schon auf der Alb und lockt Literaturinteressierte mit dem Mörikehaus. Hier hat der Schriftsteller und Dichter Eduard Mörike gelebt. Ausgestellt sind im alten Schulhaus Briefe, Zeichnungen und Pfarrberichte von Mörike, dazu Dokumente und kirchliche Unterlagen. Auch die von ihm genutzte Literatur kann der Gast betrachten.
Die Rundreise führt nach Saint-Oyen. Die 220-Einwohner-Gemeinde liegt in Frankreich auf 616 Metern Höhe. Ein kleiner Gebirgsbach verläuft entlang der südlichen Grenze des Dorfs, eine Sehenswürdigkeit ist dort die kleine Dorfkirche, die aus dem 14. Jahrhundert stammt.
Als Urlaubsziel eher unbrauchbar, schleudert Google Maps den Nutzer danach in einen großen orangefarbenen „Sandkasten“. Für ein paar wenige, die einen Weltrekord im Sandburgbauen aufstellen wollen, könnte sich die Region eignen. Allerdings fehlt das Wasser. Der beschriebene Ort mit der Postleitzahl 73266 liegt nämlich in der Wüste Saudi-Arabiens nicht weit von der Grenze zum Irak entfernt.
Beim nächsten Ziel handelt es sich um ein kleines, typisch amerikanisches Holzhaus: Weiß angestrichen und mit einer weinroten Haustür und der Hausnummer 73266 versehen. Es steht in der Fulton Street in Armada. Das Dorf liegt in den USA, genauer gesagt in Michigan. Der Bundesstaat ist als Geburtsort der Automobilindustrie bekannt.
Michigan besteht aus zwei großen Halbinseln. Dazwischen liegt der Michigansee. Durch diese Lage hat der Bundesstaat die längste Süßwasserküste in den USA und dadurch den Spitznamen „Staat der großen Seen“. Der eignet sich perfekt für Naturliebhaber und Forscher. Ein Ziel wäre der Isle-Royale-Nationalpark. Der erstreckt sich auf und um die Isle Royale, die sich im Oberen See befindet. In den Laub- und Mischwäldern gibt es Elche und Wölfe. Mit viel Glück lassen sie sich in freier Wildbahn beobachten. Im Park wird Populationsforschung betrieben. Deshalb ist bekannt, dass hier etwa 1000 Elche und 25 Wölfe leben. Seit 2012 werden auf der Insel auch wieder Wanderfalken beobachtet, die dort lange Zeit nicht mehr gesichtet worden waren. Im Winter sieht man Tiere, die über den gefrorenen See vom kanadischen Festland aus die Insel besuchen.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist ein über 200 Quadratkilometer großes Schutzgebiet, das übersetzt „schlafende Bären-Dünen“ heißt. Hier gibt es riesige Sanddünen, die das Ufer bis zu 140 Meter überragen.
Zurück im heimischen Bissingen kann der Naturverbundene seine Reise mit einem gemütlichen Spaziergang durch das Randecker Maar in Ochsenwang beenden. Hier ist durch den ehemaligen Vulkanschlot das Schopflocher Moor entstanden. Das kann auf hölzernen Pfaden erkundet werden.